DE | FR | IT

Kanton St.Gallen: Kriminalitätszahlen 2017 – Delikte mit digitalen Medien steigen

Am Montagmorgen (26.03.2018) hat der Leiter Kriminalpolizei, Stefan Kühne, die Kriminalitätszahlen des Kantons St.Gallen für das Jahr 2017 vorgestellt.

Ebenso wurde das Projekt „Cyber-Unit“ präsentiert.

Erläuterungen Stefan Kühne, Leiter Kriminalpolizei

Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt anhand der Zahlen der Kriminalstatistik deutlich, dass die Anzahl der Delikte gesamthaft eher abnimmt. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Komplexität der Delikte steigt, weil in der Vielzahl der Delikte ein hoher Bearbeitungs- bzw. Auswertungsaufwand im Bereich digitaler Daten jeder Art anfällt. Gleichzeitig steigt die Anzahl derjenigen Delikte, bei welchen Mittel der digitalen Medien verwendet werden.

Seitens der Täterschaft ist gerade im spezialisierten Deliktsbereich (DDoS-Attacken, Malware-Infizierungen, Erpressung durch Verwendung von Malware etc.) hohes Fachwissen vorhanden, und die virtuellen Räume ohne Landesgrenzen ermöglichen es ihr, für die Strafverfolgungsbehörden weitgehend unerkannt und anonym zu bleiben.

Eine spezialisierte Fachgruppe, die sich der Bekämpfung der Cyberkriminalität widmet, existiert jedoch weder bei der Staatsanwaltschaft noch bei der Kantonspolizei St.Gallen und muss dringend geschaffen werden.

Die Schwierigkeit im Aufbau einer solchen Fachgruppe besteht darin, dass diese spezialisierte Abteilung nicht personalneutral geschaffen werden kann. Die Kantonspolizei ist deshalb darauf angewiesen, dass die Politik angesichts der rasanten digitalen Entwicklungen den dringenden Bedarf erkennt, Fachkräfte einzusetzen und diese aus- und laufend weiterzubilden. Eine solche spezialisierte Tätigkeit braucht qualifizierte Fachkräfte – und dies braucht die entsprechenden finanziellen Mittel!

Der volkswirtschaftliche Schaden, welcher durch Cyber-Delikte (am Beispiel der Malware-Attacken) entsteht, ist um ein Vielfaches grösser als der finanzielle Aufwand, den es zur Schaffung einer solchen Fachstelle benötigt. Wir sind überzeugt, dass wir diese Stelle dringend brauchen, um auch in Zukunft digitale Verbrechen erfolgreich aufklären zu können!

Darum nochmals: Um mit der Täterschaft der Zukunft Schritt zu halten, brauchen wir spezialisierte und speziell qualifizierte Fachkräfte.

Solche Delikte erreichen uns praktisch täglich, und für deren Bearbeitung brauchen wir Profis. Damit aber nicht genug: Schon die Entgegennahme einer Anzeige eines Phishing-Mails, einer Erpressungs-Malware oder anderer Vermögens-delikte unter Verwendung digitaler Medien setzt fundiertes Fachwissen unserer Mitarbeitenden voraus. Der erste Schritt kann für eine erfolgreiche Strafverfolgung bereits entscheidend sein. Dies setzt voraus, dass wir unsere Mitarbeitenden von Spezialisten schulen und ausbilden lassen müssen, damit diese fit in der digitalen Welt sind! Hinzu kommen eine moderne Ausrüstung, teure und komplexe Gerätschaften sowie eine leistungsfähige Infrastruktur. Man denke dabei an grosse Speicherkapazitäten von Servern, schnelle Datenverbindungen oder andere spezifische Infrastruktur. Kriminalität ereignet sich nicht nur auf der Strasse, sondern je länger je mehr im Netz! Deshalb ist es enorm wichtig, dass die Bereitschaft seitens der Politik besteht, die Polizei in dieser Entwicklung zu unterstützen. Die Regierung hat in ihrer Schwerpunktplanung die Stossrichtung vorgegeben:

  • Die Regierung schafft die Voraussetzungen, damit kriminelle Handlungen effizient aufgedeckt, verfolgt, beurteilt und bestraft werden können.
  • Die Regierung fördert die Sicherheit der Bevölkerung in objektiver wie in subjektiver Hinsicht durch sichtbare Polizeipräsenz, aktive Kommunikation und attraktive Gestaltung des öffentlichen Raums.
  • Die Regierung schafft die Voraussetzungen, damit Polizei und Strafverfolgungsbehörden den neuen kriminellen Handlungsformen des digitalen Zeitalters wirkungs-voll begegnen können.
  • Damit braucht es nun das klare Zeichen der Politik, die Kantonspolizei personell und finanziell mit den nötigen Mitteln auszurüsten. Nur so gelingt es auch in Zukunft, diese Delikte aufzuklären oder verhindern zu können. Ohne dieses Zeichen ist die Kantonspolizei zukünftig nicht in der Lage, diese herausfordernde Aufgabe bestmöglich zu erfüllen.

Weitere Informationen finden sich in diesem Dokument sowie auf der Homepage der Kantonspolizei St.Gallen.

 

Quelle: Kantonspolizei St.Gallen
Artikelbild: Symbolbild © Kantonspolizei St.Gallen

Für St.Gallen:

[catlist name="sg" numberposts=6 thumbnail=yes orderby=rand]
[catlist name="ch" numberposts=1 thumbnail=yes orderby=rand]

Was ist los im Kanton St.Gallen?

Melden Sie sich hier bei der Facebook-Kantonsgruppe an!
[xcatlist name="st-gallen" numberposts=24 thumbnail=yes]

Für St.Gallen: