Syrer schleust fünf Personen über die Grenze – Baby dehydriert in Klinik gebracht

Die Bundespolizei beschuldigt einen 31-jährigen Syrer mehrere Personen illegal über die Grenze gebracht zu haben. Der Mann ist am Dienstag (11. September) bei Grenzkontrollen auf der A93 nahe Kiefersfelden festgenommen worden.

Er sass am Steuer eines in Deutschland zugelassenen Wagens.

Obwohl in dem Auto nur fünf Sitzplätze vorgesehen sind, befanden sich insgesamt sechs Personen im Pkw. Unter den Geschleusten waren zwei Kleinkinder. Der Gesundheitszustand eines der beiden Kinder war besorgniserregend. Das erst 24 Tage alte Baby war derart ausgetrocknet, dass es sofort ins Krankenhaus eingeliefert wurde.

Wie sich bei der Kontrolle auf der Inntalautobahn herausstellte, verfügt der syrische Fahrzeugführer über eine deutsche Aufenthaltsgenehmigung. Seine Mitfahrer hatten hingegen keine Papiere dabei. Eigenen Angaben zufolge handelt es sich ebenfalls um syrische Staatsangehörige. Der Fahrer gab zunächst an, die drei Erwachsenen und zwei Minderjährigen aus Mitleid von Österreich aus mitgenommen zu haben. Im Verlauf der Befragung verstrickte er sich jedoch immer mehr in Widersprüche.

Nach ersten Erkenntnissen der Rosenheimer Bundespolizei liess der Mann seine Mitfahrer bereits in Italien ins Auto einsteigen. Dass es für die beiden Kleinkinder im Alter von nicht einmal einem Monat beziehungsweise drei Jahren keine ausreichend gesicherten Sitzmöglichkeiten gab, spielte für ihn offenbar keine Rolle. Pro Person soll der Fahrer mehrere hundert Euro verlangt haben. Die geschleusten Erwachsenen im Alter von 20, 25 und 28 Jahren schilderten, dass sie vier Tage lang ohne jede Versorgung in Italien unterwegs gewesen wären und sich letztlich auf das Beförderungsangebot ihres Landsmannes eingelassen hätten.

Die unzureichende Ernährung dürfte sich unmittelbar auf die Gesundheit des jüngsten Mitfahrers niedergeschlagen haben. Gemäss einer ärztlichen Diagnose war das Baby dehydriert und musste in die Rosenheimer Klinik eingeliefert werden. Der mutmassliche Schleuser hat nachweislich in Deutschland einen festen Wohnsitz. Er konnte nach Abschluss der polizeilichen Massnahmen die Dienststelle der Bundespolizei in Rosenheim wieder verlassen, wird sich aber voraussichtlich schon bald wegen Einschleusens von Ausländern verantworten müssen. Die geschleusten Syrer werden an eine Aufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge weitergeleitet.

 

Quelle: Bundespolizeidirektion München
Bildquelle: Bundespolizeidirektion München

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