Schon 4 Tonnen illegaler Drogen vernichtet - Schlag gegen den Drogenschmuggel

In einer lange und präzise geplanten Aktion gelang den Ermittlern der GER Stuttgart in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Stuttgart – Abteilung für organisierte Kriminalität – ein Schlag gegen die internationale Kokainmafia.

Vorangegangen waren monatelange verdeckt geführte Ermittlungen.

Diese führten mit der Sicherstellung von rund 100 Kilogramm Kokain zu einer der grössten Sicherstellungsmengen bundesweit in diesem Jahr. Den bisherigen Ermittlungen zufolge planten die international agierenden Täter die langfristige und regelmässige Einfuhr grosser Mengen Kokain von Südamerika nach Deutschland per Schiff oder per Flugzeug. Hierzu hatten sie das Rauschgift in Bananenkisten auf einem aus Ecuador kommenden Frachtschiff versteckt. Weitere Lieferungen sollten folgen. Den Ermittlern gelang es das Frachtschiff zu identifizieren und bei seiner Anlandung im Hamburger Hafen zu durchsuchen. Dabei wurden insgesamt102 Pakete mit weissem Pulver, jedes etwa 1 kg schwer, entdeckt und sichergestellt. Parallel wurde ein 38- jähriger Tatverdächtiger festgenommen, als er im Begriff war, das Kokain zu übernehmen. Das Kokain hat einen Marktwert von etwa sechs Millionen Euro. Ein Teil des Kokains hätte direkt in Hamburg an bislang noch nicht identifizierte Abnehmer verkauft werden sollen.

„Wir haben es hier mit hochkarätiger organisierter Rauschgiftkriminalität mit internationalen Bezügen zu tun, die feste Strukturen und Hierarchien aufweist“, so Ralf Keppler, Leiter der Abteilung Organisierte Kriminalität beim Landeskriminalamt

Baden-Württemberg. „Um diese Strukturen aufzudecken braucht es intensive internationale Ermittlungen und einen langen Atem“, so Keppler weiter.

Den Beginn nahmen die umfassenden, international geführten Ermittlungen im April dieses Jahres. Auf die Spur des am 13. Dezember 2018 festgenommenen Marokkaners kamen die Ermittler durch verdeckte Massnahmen. Täterkontakte fanden in Deutschland, Belgien und Marokko statt. Die Täter nutzten ausschliesslich kryptierte Kommunikationsmittel, um polizeiliche Massnahmen zu verhindern.

An den intensiven Ermittlungen und der Festnahme waren auch Ermittler der Polizeipräsidien Bonn und Hamburg, Zollfahnder des ZFA Hamburg und der GER Hamburg sowie Spezialkräfte des Polizeipräsidiums Einsatz beteiligt.

Im Anschluss an die Festnahme erfolgten Durchsuchungsmassnahmen im Raum Bonn und Hamburg am Wohnsitz und der Arbeitsstelle des Festgenommenen.

Hierbei wurden Beweismittel wie Mobiltelefone, ein Notebook und schriftliche Unterlagen sichergestellt, die aktuell ausgewertet werden. „Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt auf die Identifizierung von Mittätern und Hinterleuten sowie auf den Bestimmungsort des Kokains“, erklärte Ralf Keppler am 28. Dezember 2018 in Stuttgart. Der in Untersuchungshaft befindliche mutmassliche Rauschgifthändler macht bislang keine Angaben.

Trotz vielfältiger Herausforderungen setzt die Polizei in Baden-Württemberg weiterhin einen erfolgreichen Schwerpunkt in der Bekämpfung des illegalen Drogenhandels.

Im Jahr 2017 waren die Ermittlungsverfahren wegen illegalen Handels mit Betäubungsmitteln um 6,1 Prozent auf 7.408 Fälle angestiegen. 1.309 dieser Fälle (plus 21,1%) entfielen auf den gewerbsmässigen Handel mit Drogen in nicht geringer Menge. Insgesamt 7.030 Tatverdächtige konnten identifiziert und angezeigt werden. Auch für 2018 zeichnet sich ein weiterer Anstieg der Ermittlungsverfahren ab. Zudem wurden allein in diesem Jahr vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg fast vier Tonnen illegaler Drogen vernichtet.


Zusatzinformation:

In Baden-Württemberg gibt es in Stuttgart und Karlsruhe spezielle Ermittlungseinheiten zur Bekämpfung der organisierten/schweren, grenzüberschreitenden Rauschgiftkriminalität. Die Einheiten bestehen paritätisch aus Zollbeamten des Zollfahndungsamtes Stuttgart und Polizeibeamten des Landeskriminalamtes Baden-Württemberg. Durch die Zusammenlegung der beiden Verwaltungen wird die Ermittlungsarbeit gebündelt und verstärkt.


 

Quelle: Landeskriminalamt Baden-Württemberg
Bildquelle: Landeskriminalamt Baden-Württemberg

MEHR LESEN