Falscher Kriminalbeamter bringt Seniorin um Erspartes
Dienstagmorgen (05.02.2019) rief ein unbekannter Mann eine ältere Beverstedterin an. Der Anrufer gab sich „Herr Brinkmann von der Kriminalpolizei“ aus.
Er sagte, man beobachte eine osteuropäische Tätergruppe, die Einbrüche in ihrer Nähe begangen habe und weitere Taten plane. Dabei sei auch ihr Name gefallen.
Auf Bitte des „Kriminalbeamten“ wurde die Telefonleitung über Stunden gehalten. Gegen Mittag forderte „Herr Brinkmann“ die Geschädigte auf, Geld von der Bank abzuheben und alle Wertgegenstände zu sich nach Hause zu holen, da es auf der Bank bzw. Sparkasse nicht mehr sicher sei.
Später wurde ihr mitgeteilt, dass die Täter auf dem Weg zu ihr nach Hause seien. Sie sei allerdings sicher, ihr Haus werde mit einer Kamera überwacht. Sie solle die Wertgegenstände in die blaue Papiertonne neben dem Haus legen, damit die Sachen sicher seien. Die Geschädigte war so eingeschüchtert und glaubte den Anrufern, so dass sie der „Anordnung“ nachkam.
Später wurde der Seniorin ein Kampfszenario am Telefon vorgespielt und ihr wurde gesagt, dass man sich am nächsten Morgen wieder melden würde und dann die Wertsachen zurückgeben würde. Als dieses am nächsten Morgen nicht geschah, setzte sich die Geschädigte mit der Polizei in Verbindung. Die Täter erbeuteten Schmuck, US-Dollar-Noten und einen grösseren Euro-Betrag.
Am selben Tag war es in der Gemeinde Beverstedt zu weiteren gleichgelagerten Anrufen bekommen. Die Angerufenen legten jedoch umgehend auf.
In diesem Zusammenhang sucht die Polizei Pärchen mit einem dunkelblauen Kinderwagen, das der Geschädigten vor der Geldhinterlegung in der Papiertonne aufgefallen war.
Ein Mann, Mitte bis Ende 20, vermutlich ausländischer Herkunft, dunklere Hautfarbe, ca. 180 cm gross, schlank, dunkle gelockte Haare, trug „schafwoll-farbene“ Oberbekleidung. Eine Frau, Mitte 20, vermutlich ausländischer Herkunft, kräftig, ca. 160 – 165 cm, rotbraune Haare, bekleidet mit einem Mantel.
Möglicherweise kommen die beiden Personen als Zeugen in Betracht. Diese und weitere Personen, denen im Ort verdächtige Fahrzeuge, ggf. mit auswärtigen Kennzeichen, aufgefallen sein sollten, werden gebeten, sich an die Polizei Schiffdorf zu wenden (Tel.: +49 (0) 4706 / 9480).
Tipps der Polizei:
- Schämen Sie sich nicht, wenn Sie Opfer einer solchen Tat geworden sind. Die Täter hoffen, dass Sie sich aus Scham nicht an die Polizei wenden. Erstatten Sie umgehend Anzeige.
- Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
- Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
- Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt. Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben. Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen vor der abgesperrten Tür warten.
- Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
- Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
- Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen. Legen Sie einfach auf.
- Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen.
Quelle: Polizeiinspektion Cuxhaven
Bildquelle: Polizeiinspektion Cuxhaven