Kanton Zürich: Verkehrsunfallstatistik 2018
Die Kantonspolizei Zürich hat am Donnerstagvormittag (14.03.2019) die Zahlen der Verkehrsunfallstatistik 2018 präsentiert. Der Gesamtüberblick des Kantons Zürich (inklusive Städte Zürich und Winterthur) im vergangenen Jahr zeigt eine Abnahme bei den Gesamtunfallzahlen gegenüber 2017. Im Fünfjahresvergleich ist eine Zunahme sowohl bei den Verkehrsunfällen als auch bei den Verletzten zu verzeichnen.
Erstmals seit drei Jahren sind wieder mehr Personen schwer verletzt sowie getötet worden.
Weniger Unfälle als 2017; jedoch mehr Schwerverletzte und Tote
Insgesamt ereigneten sich 2018 auf dem ganzen Kantonsgebiet 16‘502 polizeilich registrierte Unfälle. Zugenommen haben dabei sowohl die Unfälle mit Sachschaden als auch die Unfälle mit Personenschaden. 626 Personen verletzten sich im letzten Jahr auf dem Zürcher Strassennetz schwer. 33 Personen kamen 2018 bei Verkehrsunfällen ums Leben. Dies ist im Vergleich zu den Jahren 2016 und 2017 in welchen je 22 Personen getötet wurden, eine unerfreuliche Entwicklung.
Aufgrund der weiterhin ungebrochenen Beliebtheit von E-Bikes fällt dagegen die nochmals massive Zunahme bei den
E-Bike-Unfällen negativ auf. Insgesamt ereigneten sich auf dem gesamten Kantonsgebiet 1‘353 Unfälle, bei welchen mindestens ein Fahrrad oder E-Bike involviert war. Für die grössere Anzahl von schweren Unfällen mit Zweiradfahrern dürfte auch der überaus lange, trockene und heisse Sommer 2018 mitverantwortlich sein. Nachweislich wurden mehr Zweiräder verkauft und die Saison aufgrund des schönen Wetters verlängert. Dies führte zu einem Mehrverkehr mit entsprechend erhöhtem Unfallrisiko.
Unfallursachen und Verunfallte
Als Hauptunfallursachen für schwere Unfälle stehen das Nichtbeherrschen/Nichtanpassen der Geschwindigkeit, der Zustand des Lenkers, die Vortrittsmissachtung und nach wie vor Unaufmerksamkeit und Ablenkung, insbesondere durch die Bedienung von Mobiltelefonen, im Vordergrund.
Bei rund 80 Prozent aller Schwerverletzten und Getöteten handelt es sich um Fussgänger sowie Zweiradlenkende. Sie gehören zu den sogenannten „ungeschützten Verkehrsteilnehmenden“ und profitieren nicht im gleichen Mass von den technischen Schutzsystemen von Motorfahrzeugen. Anzumerken ist jedoch, dass rund 60 Prozent aller schweren Zweiradunfälle selbstverschuldet sind (Schleuder- / Selbstunfälle).
Massnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit
Zur Bekämpfung von schweren Unfällen ist es zwingend, insbesondere nach dieser erstmals seit einigen Jahren negativen Entwicklung des Unfallgeschehens, die polizeiliche Repression weiterhin auf die Hauptunfallursachen Ablenkung, Fahrunfähigkeit und Geschwindigkeit zu richten. Ebenso wird die bewährte und seit 2015 laufende Kampagne „weniger Seniorenunfälle“ weitergeführt. Aktuell wird zudem geprüft, ob eine neue Zweiradkampagne für die Zielgruppe der 40 bis 65-Jährigen entwickelt werden kann, da auch bereits jüngere Zweiradlenkende vermehrt schwer verunfallen.
Die Analyse der Unfallörtlichkeiten sowie der Unfallursachen und -typen für schwere Verkehrsunfälle ist Voraussetzung für das Ergreifen geeigneter Massnahmen, um die Verkehrssicherheit weiter zu verbessern. Dafür stehen gezielte präventive und repressive Massnahmen sowie Massnahmen zur Verbesserung der Infrastruktur zur Verfügung.
Quelle: Kapo ZH
Bildquelle: Kapo ZH