Basel BS: Vorsicht vor falschen Polizisten
In den letzten Tagen gingen wieder mehrere Meldungen von Personen beim Notruf der Kantonspolizei ein, weil sie von einem „Polizeibeamten“ aufgefordert worden waren, ihnen aus Gründen der Sicherheit Geld und Wertsachen auszuhändigen. In einem Fall konnte die unbekannte Täterschaft eine 78-jährige Frau überreden, rund Fr. 25‘000.– auszuhändigen.
In einem zweiten Fall händigte eine 69-jährige Frau rund Fr. 20‘000.– aus.
In beiden Fällen wurden die Frauen mehrmals von einem Hochdeutsch sprechenden „Polizisten“ telefonisch kontaktiert. Man sagte ihnen, dass aufgrund laufender Ermittlungen die grosse Gefahr bestehe, dass ihr Geld gestohlen werden könnte. Es seien Kriminelle festgenommen worden, die im Quartier unterwegs gewesen wären. Man bitte die Frauen deshalb um aktive Mithilfe als Lockvögel.
Die Frauen wurden dabei massiv unter psychischen Druck gesetzt. Dabei wurden die Opfer in langen Telefonen bedrängt und sie hoben in der Folge in verschiedenen Finanzinstituten ab den Sparkonten die hohen Geldbeträge ab, bzw. händigten diese unbekannten Tätern aus.
Allgemeines Vorgehen der Täter
Die Täter geben sich als Polizist oder als Kriminalbeamtin aus. Die oft Hochdeutsch sprechenden Anrufer nehmen über eine gefälschte Rufnummer[1] eine Verbindung mit den potentiellen Opfern auf. Auf dem Telefondisplay erscheint eine offizielle Amtsnummer, so z.B. diejenige einer Polizeiwache oder einer Behörde. In der Folge teilen die Betrüger mit, dass die auf Banken deponierten Vermögen nicht mehr sicher seien und man deshalb das Geld abheben und zu sich nach Hause nehmen soll. Anschliessend werden zivile Polizeibeamte am Wohnort vorbeikommen, um das Bargeld, den Schmuck sowie weitere Wertsachen in Verwahrung zu nehmen und an einem sicheren Ort zu deponieren. Die Täter fordern ihre potentiellen Opfer wiederholt auch auf, das Geld aus Gründen der Sicherheit persönlich in eine andere Stadt oder ins Ausland zu bringen und dort einem „Polizisten“ zu übergeben bzw. an einem unauffälligen Ort zu hinterlegen. Zudem werden auch Personen von falschen Polizisten in Angst und Schrecken versetzt, weil angeblich bewaffnete Einbrecher unterwegs seien, um das am Wohnort aufbewahrte Geld zu stehlen.
Hinweise der Staatsanwaltschaft
- Die Polizei fordert nicht auf, Geld bei einer Bank bzw. einem Finanzinstitut abzuheben
- Ebenso wenig fordert die Polizei auf, Geld aus Gründen der Sicherheit in einen anderen Kanton bzw. ins Ausland zu bringen
- Die Polizei verlangt nicht, dass man ihr Geld oder Schmuck bzw. weitere Wertgegenstände aushändigt
- Haben Sie geringste Zweifel, ob es sich um echte Polizisten handelt, nehmen Sie unverzüglich über Notruf 117 mit der Kantonspolizei Kontakt auf.
Empfehlungen der Staatsanwaltschaft
- Seien Sie misstrauisch gegenüber unbekannten Anrufern oder fremden Personen, die sie auf der Strasse ansprechen
- Werden Sie von verdächtigen Personen oder vermeintlichen Angehörigen (Enkeltrickbetrug) kontaktiert, so informieren Sie unverzüglich die Polizei über die Notrufnummer 117
- Gewähren Sie keinen fremden Personen Zutritt zu Ihrer Wohnung bzw. zu Ihrem Haus
- Geben Sie keinerlei Auskünfte über Ihre Vermögenssituation bzw. über vorhandenes Geld, Schmuck und Wertsachen
- Bewahren sie keine grösseren Geldbeträge Zuhause auf
- Geben Sie keine Auskunft, ob Sie alleine wohnen
- Geben Sie keine Auskünfte über Ihr Alter, Zivilstand, Beruf und Gesundheitszustand
- Geben Sie keine Kreditkartennummern, Pin Code, Passwörter und Bankkartennummern bekannt
- Gewähren Sie keinen Unbekannten (Fremd-) Zugriff auf Ihren PC oder Ihr Smartphone
- Sollte sich jemand als Polizist oder Kriminalbeamtin[2] ausgeben und sie auffordern, Geld bei einer Bank bzw. einem Finanzinstitut abzuheben und dieses aus Gründen der Sicherheit zivilen Beamten zu übergeben, so verständigen Sie sofort die Polizei über die Notrufnummer 117.
- Sollten Sie Opfer einer dieser Betrugsmaschen (falsche Polizisten, Enkeltrick etc.) geworden sein, so kontaktieren sie unverzüglich die Polizei.
Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft, Tel. 061 267 71 11, oder mit der nächsten Polizeiwache in Verbindung zu setzen.
Quelle: Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt
Bildquelle: Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt