Kanton Basel-Stadt: Kriminalitätslage stabil geblieben
Trotz einer leichten Zunahme der Anzeigen gemäss Strafgesetzbuch ist die Kriminalitätslage im Kanton Basel-Stadt stabil geblieben.
Weiterhin erfreulich ist der erneute Rückgang bei den Einbruchdiebstählen und bei den Gewaltstraftaten. In diesen Deliktsbereichen ist der Rückgang in erster Linie auf die gezielten polizeilichen Aktivitäten der Kantonspolizei wie auch auf eine konsequente Verfolgungspraxis der Staatsanwaltschaft zurückzuführen.
Die grosse Zunahme bei Ladendieb- und Taschen bzw. Trickdiebstählen deutet auf eine Verdrängung der mobilen Täterschaft auf andere Deliktsfelder hin. Weiterhin zunehmend ist die Zahl an Anzeigen im Bereich des Betrugs und der betrugsähnlichen Delikte.
Viele Schwankungen sind wohl auch bloss zufällig und zudem ist in gewissen Deliktsbereichen,
z.B. Sexualdelikte und Betrüge via Internet, nach wie vor von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.
Kaum Änderungen haben sich bei der Betäubungsmittelkriminalität ergeben trotz einer leichten Abnahme der Anzeigen.
Die Jugendkriminalität ist im unserem Kanton auch im 2019 gut überschaubar geblieben und die Zahl der angezeigten Delikte hat im Vergleich zum Vorjahr leicht zugenommen.
Allgemeine Kriminalität
Bei den Strafgesetzbuch-Anzeigen besteht eine sehr stabile Kriminalitätslage. Dies auch im langjährigen Vergleich. Die Schwankungen bewegen sich im normalen Bereich. Leichte Abnahmen sind bei den schwergewichtig zu bekämpfenden Gewaltstraftaten und Einbruchdiebstählen zu verzeichnen. Der Menschenhandel gehört zur Holkriminalität und wird ebenfalls verstärkt bekämpft. Im Jahr 2019 sind 17 (2018: 18) neue Vorverfahren eingeleitet worden. Dabei ist festzustellen, dass rund 20% aller in der Schweiz erfassten Verfahren wegen Menschenhandels im Kanton Basel-Stadt eingeleitet worden sind.
Die Anzeigen wegen Betrugs haben um 14% zugenommen, insbesondere wegen Internet- und Telefonbetrügereien.
Die Aufklärungsquote weist weiterhin eine leicht steigende Tendenz auf. Sie ist bei den Delikten des Strafgesetzbuches gesamthaft um 3 % (2018: +4 %) gestiegen.
Betäubungsmitteldezernat
Das Fallaufkommen im Bereich der Betäubungsmittelkriminalität ist gegenüber dem Vorjahr (2018: 3’637) nur marginal gesunken (2019: 3’545) und liegt im normalen Schwankungsbereich.
Besorgniserregend erweist sich derzeit die Tatsache, dass auf dem hiesigen illegalen Drogenmarkt vermehrt Methamphetamin in Form des sogenannten „Crystal Meth“ vertrieben wird und trotz bekannter negativer Gesundheitsfolgen einen wachsenden Konsumentenkreis zu finden scheint. Ganz allgemein zeigte sich auch im vergangenen Jahr, dass der seit längerer Zeit bestehende Trend – weg von sedierenden und hin zu stimulierenden bzw. aufputschenden Drogen – weiterhin anhält.
Mit der Sicherstellung von 600 kg Kokain im Mai 2019 und der Verhaftung von drei Mitgliedern einer international operierenden Drogenhändlerorganisation gelang dem Betäubungsmittel- Dezernat der bislang grösste Schlag gegen das organisierte Verbrechen im Betäubungsmittelbereich.
Jugendanwaltschaft
Eine Zunahme ist bei der öffentlichen Gewalt (Gewalt und Drohung gegen Behörden und Beamte) zu verzeichnen. Die Zahlen bewegen sich im Rahmen der früheren Jahre. Zum einen wird heute konsequenter und eher eine Anzeige erstattet, zum anderen führt die Gruppendynamik unter Jugendlichen v.a. unter Alkoholeinfluss zu mehr Respektlosigkeit. Ebenso zugenommen haben Fälle gegen die sexuelle Integrität (vor allem Pornografie und sexuelle Belästigungen).
Es ist eine Tatsache, dass Jugendliche pornographische Bilder/Filme auf ihren Handys haben und sie diese mit ihren Freunden teilen. Auch Jugendliche, die von sich selbst Bilder/Filme herstellen, machen sich der Kinderpornografie strafbar und alle, die diese Darstellungen nach Erhalt bei sich abspeichern und/oder weiterleiten.
Eine Abnahme der Delikte gegen die Freiheit und bei Einbruchdiebstählen ist zu verzeichnen. Ebenso ist ein Rückgang bei Betäubungsmitteldelikten, vor allem Cannabis-Konsum, feststellbar.
Quelle: Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt
Titelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Basel-Stadt