Großeinsatz in Ankereinrichtung: Flüchtlinge attackieren Polizisten
Geldersheim, Lkr. Schweinfurt. Nachdem es am Montagmorgen zunächst zu einer friedlichen Spontandemonstration in der Ankereinrichtung gekommen war, war am Nachmittag ein größerer Polizeieinsatz notwendig, um eine erneut entstandene Lage zu beruhigen.
Eine Gruppe hatte die eingesetzten Beamten aggressiv angegriffen, ein Polizist wurde verletzt. Insgesamt 16 Bewohner mussten in Gewahrsam genommen werden. Die Polizei wird über Nacht vor Ort präsent sein.
Am Morgen hatten ab etwa 06.00 Uhr in der Ankereinrichtung rund 60 Bewohner demonstriert, die unzufrieden mit den amtlich angeordneten Quarantänemaßnahmen sind. In der Spitze hatten sich mit Zuschauern etwa 100 Personen innerhalb des Areals friedlich zusammengefunden. Da die Gruppe zwischenzeitlich das Zufahrtstor mit einer Sitzblockade sperrte und sowohl die Essensanlieferung als auch der Wechsel der Angestellten der Einrichtung gestört wurde, war die Schweinfurter Polizei alarmiert worden. Mit Unterstützung der Operativen Ergänzungsdienste Schweinfurt sowie Würzburg und Kräften der Bereitschaftspolizei Würzburg hatten die Streifen die Situation gemeinsam mit der Regierung von Unterfranken innerhalb einiger Stunden kommunikativ auflösen können. Etwa 15 Flüchtlinge wurden durch Polizeibeamte von der ursprünglichen Blockade beiseite geführt, um die Zufahrtswege der Einrichtung frei zu machen.
Nachdem die Polizei die Streifen wiederabgezogen hatte, sammelte sich am Nachmittag ab 15.00 Uhr erneut eine Gruppe und fiel durch provozierende Aktionen gegen Angestellte der Einrichtung auf. Letztendlich boykottierten die Männer absichtlich die Essensausgabe und entrissen unbeteiligten Flüchtlingen deren Essenspakete. Die sofort vom Sicherheitsdienst alarmierten Streifen der Schweinfurter Polizei und der Operativen Ergänzungsdienste Schweinfurt wurden bei ihrem Eintreffen vor Ort sofort von ca. 30 Personen massiv angegangen. Ein Beamter der Schweinfurter Polizei wurde durch einen Biss in den Oberschenkel leicht verletzt, außerdem bewarf die Gruppe die Einsatzkräfte mit Gegenständen. Kurzzeitig musste Pfefferspray und Schlagstock eingesetzt werden, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Dabei wurden keine Personen verletzt.
Mit Verstärkung weiterer Kräfte der Bereitschaftspolizei aus Nürnberg nahmen die Beamten 16 unbelehrbare Flüchtlinge in Gewahrsam. Auf Anordnung des Jour-Richters verbleiben die Männer bis zum Folgemorgen in Unterbindungsgewahrsam. Auch zwei Hubschrauber der Polizei waren zur Beobachtung der Lage aus der Luft im Einsatz. Gegen 19.00 Uhr war die Lage beruhigt. Verschiedene Videoaufzeichnungen werden zur Stunde gesichtet und entsprechende Ermittlungsverfahren gegen erkannte Straftäter eingeleitet. Unter anderem wegen Nötigung, gefährlicher Körperverletzung sowie weiterer Delikte, die noch näher geprüft werden müssen.
Die Schweinfurter Polizei wird die Nacht über mit ausreichend Kräften vor Ort bleiben, um die Lage zu beobachten und für Ruhe und Sicherheit in der Ankereinrichtung zu sorgen.
Quelle: Polizei Bayern
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