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Leipzig: Mehr als 20.000 Teilnehmer bei „Querdenken“-Demo erwartet

Leipzig. Bei einer Demonstration gegen die von Bund und Ländern beschlossenen Corona-Maßnahmen werden am kommenden Samstag in Leipzig mehr als 20.000 Menschen aus verschiedenen Bundesländern erwartet.

Angemeldet ist die Demo von der Stuttgarter Initiative „Querdenken“, wie die Stadt Leipzig mitteilte. Zudem gibt es rund ein halbes Dutzend Gegendemonstrationen.

Die Polizei bereite sich auf einen sehr intensiven Einsatz vor, da auf allen Seiten ein gewisses Radikalisierungspotenzial erkennbar sei, so der Sprecher der Polizeidirektion Leipzig, Olaf Hoppe auf Anfrage. Auch die sehr hohe Mobilisierung sämtlicher Lager in den sozialen Medien mache die Lageeinschätzung kompliziert.

Am vergangenen Samstag waren rund 3.000 Menschen zu einer Demonstration der Initiative „Querdenken“ nach Dresden gekommen, angemeldet worden waren 1000. Viele Demonstranten hatten wie zuvor bei zahlreichen anderen Demos gegen die Corona-Maßnahmen bewusst auf Abstände und Masken verzichtet.

Die Polizei will am Samstag in Leipzig grundsätzlich die Auflagen kontrollieren. Dies werde in der Masse allerdings schwer umsetzbar sein, räumte Hoppe ein. Die Auflösung einer angemeldeten und genehmigten Versammlung sei an sehr hohe rechtliche Hürden gebunden, erklärte der Polizeisprecher. „Da müssten schon massive Verletzungen der Auflagen vorliegen.“

Die Auflagen sowie Einzelheiten zur Demonstration am Samstag in Leipzig stehen noch nicht fest.

Die Sächsische Corona-Schutzverordnung sieht für Versammlungsteilnehmer, Ordner und Versammlungsleiter die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung sowie die Einhaltung eines Mindestabstands von 1,5 Metern vor. Ausserdem ist ausschließlich eine Versammlung an einem festgelegten Ort zulässig.

Es wird damit gerechnet, dass viele Demonstranten aus benachbarten Bundesländern anreisen werden. Hotels dürfen seit Montag bundesweit keine Touristen mehr aufnehmen. Allerdings zähle die Teilnahme an einer angemeldeten, genehmigten Versammlung nicht zu „touristischen Zwecken“, hieß es aus dem Sächsischen Sozialministerium. Somit dürften Personen, die in einem Hotel übernachten wollen, um an einer solchen Versammlung teilzunehmen, auch beherbergt werden.

Die Hotelkette Motel One hat sich entschieden, keine Gäste an diesem Wochenende aufzunehmen. Aus Sicherheitsgründen habe die Zentrale beschlossen, alle Beherbergungsverträge mit Anreisedatum 6.11. und 7.11. in den drei Niederlassungen in Leipzig zu kündigen. Dies hatte eine Sprecherin des Unternehmens am Dienstag angekündigt. Die Sicherheit der Gäste und Mitarbeiter stehe an erster Stelle.

 

Quelle: Bild.de (bearbeitet von belmedia-Redaktion)
Titelbild: Martin Helgemeir – shutterstock.com

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