Kantonspolizei Obwalden präsentiert die Verkehrsunfallstatistik 2020
Kanton Obwalden waren dies 235, 12 weniger als im Vorjahr. Obwohl die Verkehrsdichte stetig zunimmt, stagnieren die Verkehrsunfälle auf durchschnittlichem Niveau der letzten Jahre. Wie im vergangenen Jahr schon wurde eine Person tödlich verletzt. Die Strassen im Kanton Obwalden sind nach wie vor sehr sicher.
Die Unfallzahlen im Kanton Obwalden sanken nur leicht. Sie befinden sich mit 235 (Vorjahr 249) polizeilich rapportierten Verkehrsunfällen im Durchschnitt der letzten Jahre.
Insgesamt wurde 1 Person getötet, 11 schwer und 74 leicht verletzt. Die Anzahl Schwerverletzter nahm von 8 im Vorjahr auf 11 zu. Die Anzahl der Leichtverletzten sank zum Vorjahr um 6 Personen.
Bezüglich örtlicher Verteilung wurden im Innerortsbereich 77 (Vorjahr 96) und im Ausserortsbereich inkl. Autostrasse 158 (Vorjahr 153) Unfälle polizeilich rapportiert. Die Hauptunfallursachen für die Verkehrsunfälle liegen wie in den Vorjahren bei Unaufmerksamkeit / Ablenkung, welche oft mit
ungenügendem Abstand einhergeht, überhöhter Geschwindigkeit, Alkoholkonsum und Vortrittsmissachtung. Grundsätzlich allesamt Unfallursachen, die vermieden werden könnten.
Die Verkehrsdichte nimmt seit Jahren auf allen Verkehrsträgern stetig zu. Während der COVIDPandemie reduzierte sich der Anteil am ausländischen Tourismusverkehr merklich, was sich im Unfallgeschehen wiederspiegelte. Das veränderte inländischen Freizeitverhalten hingegen, sorgte insbesondere an den Wochenenden und während den Ferien für Mehrverkehr. Letzterer war insbesondere in den Naherholungsgebieten und auf den Passstrassen spürbar.
Die Strassen im Kanton Obwalden sind nach wie vor sehr sicher. Neben Präventionsaktionen wird die Polizei auch weiterhin in allen relevanten Bereichen Kontrollen durchführen.
In der Unfallstatistik nicht erfasst sind rund 150 gemeldete Bagatellunfälle. Dabei handelt es sich um rund 50 Ereignisse, welche teils über das europäische Unfallprotokoll erfasst wurden oder bei denen der Schadensverursacher bei Parkschäden nicht ermittelt werden konnte. Dazu kommen rund 100 Tierunfälle mit angefahrenen Wild-, Nutz- und Heimtieren.
Verkehrsopfer
Wie im Vorjahr verunfallte im Jahr 2020 eine Person tödlich. Dabei handelte es sich um einen Selbstunfall eines 29-jährigen Motorradlenkers, welcher an einem Frühlingsabend die Herrschaft über sein Motorrad verlor und mit einer Gebäudefassade kollidierte.
Unfallursache Faktor „Mensch“
Wie in den vergangenen Jahren und auch verglichen mit der gesamten Schweiz waren „Unaufmerksamkeit und Ablenkung, meist in Verbindung mit ungenügendem Abstand oder Missachten Vortritt“, sowie „Nichtanpassen der Geschwindigkeit an die Strassenverhältnisse oder der signalisierten Höchstgeschwindigkeit“ wiederum die häufigsten Unfallursachen. Die Unfallursache „Zustand der Person (Alkohol, Betäubungsmittel, Medikamente, Müdigkeit, etc.)“ ist mit 21 Fällen (Vorjahr 34) nach wie vor hoch.
Bei den Unfalltypen stehen „Schleuder- und Selbstunfälle“ wiederum an erster Stelle, gefolgt von „Auffahrunfälle“, und „Ein- oder Abbiegeunfälle“.
Fussgänger / Fussgängerstreifen
Gesamthaft wurden 3 Fussgängerunfälle polizeilich aufgenommen. Dabei wurde eine Person leicht verletzt.
Fahrräder
Im vergangenen Jahr wurden 12 Verkehrsunfälle mit Fahrrädern registriert. Dies ist eine Abnahme von 8 gegenüber dem Vorjahr. Stark zunehmend auf unseren Strassen sind E-Bikes. Dieser Trend spiegelt sich hinsichtlich einem erhöhten Unfallgeschehen nicht wieder. Bei den langsamen E-Bikes liegen die Zahlen im Durchschnitt der letzten 5 Jahre (4), bei den schnellen E-Bikes etwas darüber (3, Vorjahr 2).
Örtlichkeiten
Rund 67% aller Verkehrsunfälle ereigneten sich ausserorts auf Haupt-, Neben- und Autostrassen.
Verglichen mit dem Vorjahr sind die Zahlen bei allen Verkehrsträgern beinahe identisch. Alleine auf der Autostrasse A8 wurden 62 Verkehrsunfälle (26% aller Unfälle) polizeilich rapportiert. In Verbindung mit Unaufmerksamkeit oder Ablenkung waren dies hauptsächlich Auffahrunfälle oder Kollisionen mit der provisorischen Mittelleitplanke. Der grosse Anteil der Verkehrsunfälle entlang der A8 ist mit der hohen Verkehrsdichte während den Stosszeiten erklärbar.
Prävention im Sinne der Verkehrssicherheit und polizeiliche Tätigkeit im Jahr 2021
Viele Faktoren beeinflussen die Verkehrssicherheit. So zum Beispiel die Verlangsamung aufgrund der stetigen Verkehrszunahme, punktuelle bauliche Anpassungen am Strassenkörper, Geschwindigkeitsbeschränkungen und -kontrollen, verbesserte Fahrzeugtechnik und Ausbildung der Verkehrsteilnehmenden bis hin zu gezielten polizeilichen Kontrollen.
Auch laufend koordinierte und teils wiederkehrende Präventionskampagnen tragen ihren Teil zur Sicherheit bei. Diese Kampagnen werden sowohl regional als auch schweizweit durch die Polizeikorps und ihre Partner lanciert.
Mit regelmässigen und gezielten Kontrollen im Bereich der Geschwindigkeit, der Fahrfähigkeit, der Ablenkung und zum übrigen Verhalten im Strassenverkehr wird die Polizei dem Unfallgeschehen weiterhin entgegenwirken. Begleitend dazu werden weiterhin Präventionskampagnen, welche die Verkehrsteilnehmenden auf die Gefahren im Strassenverkehr sensibilisieren, veröffentlicht.
Auf die Thematik „Ablenkung im Strassenverkehr“ und „Geschwindigkeit“ wird im Jahr 2021 wiederum schwerpunktmässig ein grosses Augenmerk gelegt.
Schlussbemerkungen
Unaufmerksamkeiten entscheiden darüber, ob ein Verkehrsunfall passiert oder nicht. Folglich ist jede Unaufmerksamkeit zu vermeiden. Gleichauf verhält es sich mit der Geschwindigkeit. Diese sind stets den Strassen- und Verkehrsverhältnissen anzupassen. Jeder Unfall ist einer zu viel.
Aus diesem Grund erachten wir es als ständigen Auftrag, die Unfallursachen zu analysieren und mit verschiedenen Massnahmen zur Sicherheit der Bevölkerung beizutragen.
So wird auch weiterhin wo immer möglich helfend und verkehrserziehend Einfluss genommen, sodass Widerhandlungen – und insbesondere Unfälle – im Strassenverkehr verhindert werden können.
Quelle: Kantonspolizei Obwalden
Titelbild: Symbolbild © Kantonspolizei Obwalden