Intensive Einsatzwoche bei der Air Zermatt

Die Retter der Air Zermatt waren in der vergangenen Woche im Dauereinsatz. Insgesamt sind die Rettungscrews der Air Zermatt von Montag bis Montag über 70-mal mit dem Helikopter und über 20-mal mit der Ambulanz ausgerückt. Eine Auswahl einiger Einsätze zeigt, dass die Notfälle unterschiedlicher nicht sein konnten.

Die Air Zermatt spürte in der vergangenen Woche hautnah, welche Auswirkungen das aktuelle Wetter haben kann. Die anhaltende Hitze, heftige Gewitter mit Blitzschlag und Unwetter hinterliessen im Wallis ihre Spuren: Steinschlag, Spaltenstürze, ein Waldbrand und Alpinisten, die in den Bergen blockiert waren, hielten die Retter der Air Zermatt auf Trab.





Risiko für Rettungsspezialisten

Die Zermatter Bergführer empfehlen seit einer Woche, das Matterhorn wegen der akuten Gefahr von Steinschlag nicht zu besteigen. Die Mehrheit der Bergsteiger hält sich an diese Empfehlung. Doch einige ignorieren diese Warnung. Die Folgen für die Rettungscrews der Air Zermatt können dramatisch sein. So wurde die Air Zermatt am Donnerstag zu einem Einsatz am Matterhorn gerufen. Ein Alpinist aus Frankreich geriet in einen Steinschlag, verletzte sich an der Schulter und musste aus der Wand gerettet werden. Eine Crew der Air Zermatt wollte einen Rettungsspezialisten zum verunfallten Bergsteiger fliegen. Doch wegen des steten Steinschlags konnte der Rettungsspezialist nicht sofort vor Ort abgesetzt werden. Zur Sicherung des Dachs vom Matterhorn mussten weitere Rettungsspezialisten auf den Berg geflogen werden. Diese mussten sicherstellen, dass im Gipfelbereich nicht weiterer Steinschlag losgetreten wurde. Erst als die Rettungsspezialisten das Dach sicherten, konnte der verletzte Bergsteiger gerettet werden.

Löscheinsatz im Zwischbergental

Ebenfalls am Donnerstag entleerten sich im Oberwallis teils heftige Gewitter. Die Air Zermatt wurde dabei einerseits zu den Unwettern im Lötschental, andererseits auch zu einem Löscheinsatz ins Zwischbergental gerufen. Ein Anwohner entdeckte am Abend aufsteigender Rauch im Wald. Ein Helikopter der Air Zermatt wurde umgehend zu einem Reko-Flug aufgeboten. Dabei wurde festgestellt, dass ein Baum nach einem Blitzschlag in Brand geraten war. Wegen unwegsamem Gelände, konnte die Feuerwehr den Brandherd nicht erreichen. Ausserdem war es wegen der einsetzenden Nacht nicht möglich, den Brand aus der Luft zu löschen. Erst bei Tagesanbruch konnte der Brand durch die Air Zermatt gelöscht werden. Trotz grosser Trockenheit sprang das Feuer nicht auf weitere Bäume über. Sicherheitshalber wurde der Baum jedoch gefällt und mit dem Helikopter der Air Zermatt abtransportiert.

Eine ungemütliche Nacht am Weisshorn

Am Donnerstag war eine Dreierseilschaft unterwegs auf das Weisshorn. Überrascht vom Gewitter waren sie am Berg blockiert. Sie setzten einen Notruf ab und baten die Retter der Air Zermatt um Hilfe. Das schlechte Wetter hat eine Evakuierung der Seilschaft am selben Abend jedoch unmöglich gemacht. Deshalb mussten die Bergsteiger die Nacht am Berg verbringen. Am frühen Freitagmorgen startete die Air Zermatt mit zwei Rettungsspezialisten an Bord zu einem weiteren Rettungsversuch. Dem Piloten ist es gelungen, eine kurze Auflockerung der Nebeldecke zu nutzen, um die beiden Rettungsspezialisten bei den in Not geratenen Bergsteigern abzusetzen und sie erfolgreich am Weisshorn zu retten.



Spaltensturz auf dem Breithorn-Plateau

Die anhaltend hohen Temperaturen fordern ihren Tribut bei den Wallisern Gletschern. Immer wieder wird die Air Zermatt zu Spaltenstürzen gerufen. So unter anderem auch am Mittwoch. Ein Alpinist war unangeseilt unterwegs auf seiner Tour auf das Breithorn. Unmittelbar neben der Hauptroute stürzte der Alpinist rund 25 Meter in eine Spalte. Die Air Zermatt konnte in Zusammenarbeit mit Rettungsspezialisten aus Zermatt den Alpinisten aus der Spalte befreien. Er musste verletzt mit dem Helikopter ins Inselspital nach Bern geflogen werden.

 

Quelle: Air Zermatt
Bildquelle: Air Zermatt

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