Einbruchsprävention mit der Kapo St. Gallen
Nach Angaben der Kriminalstatistik des Kantons St. Gallen, kam es im Jahr 2021 zu mehr als 800 Einbruchdiebstählen. Grund genug für die Kantonspolizei St. Gallen, wichtige Tipps zur Einbruchsprävention zu geben.
Die Kapo St. Gallen arbeitet bei der Einbruchsprävention mit der Schweizerischen Kriminalprävention SKP zusammen.
Während wir allgemein von einem Einbruch sprechen, wenn ein Dritter Dinge aus dem eigenen Zuhause stiehlt, gibt es aus juristischer Sicht zwei verschiedene Delikte. Verschafft sich jemand gewaltsam Zutritt, um Wertgegenstände zu stehlen, handelt es sich um einen Einbruchdiebstahl. Steigt der Kriminelle durch ein offenes Fenster ein, oder dringt ohne Gewalt ein, ist das ein Einbruchdiebstahl.
Unabhängig von der Definition ist der Vorfall für Betroffene belastend, daher kommt es idealerweise erst gar nicht so weit. Nach Angaben der SKP ist die Aufklärungsquote bei Einbrüchen gering, daher sollten Haus- und Wohnungseigentümer sich am besten gut vor den Delikten schützen.
Fenster und Türen ausreichend sichern
Wichtig ist, auch bei nur kurzer Abwesenheit die Türen stets abzuschließen. Kriminelle können Türen ohne grosse Probleme mit einem Schraubenzieher oder einem anderen Werkzeug aufhebeln. Zusätzliche Sicherheit bieten sogenannte Mehrpunktverriegelungen, bei denen der Aufhebelversuch nicht gelingen kann, da die Tür an mehreren Punkten fest verankert ist. Derartige Zusatzschlösser lassen sich auch bei älteren Türen einfach nachrüsten. Entscheidend ist, die Verschlusslösungen stets fest zu verankern, damit ein Aufbrechen nicht möglich ist.
Hilfreich ist auch eine zusätzliche Türverstärkung, die dafür sorgt, dass die Tür nicht mehr einfach aufgehebelt werden kann. Ein angesetzter Hebel kann so von aussen nicht mehr greifen und der Einbruchsversuch misslingt. Ein Einbruch dauert in der Regel rund 5 Minuten, kann der Langfinger die Tür also nicht direkt öffnen, sondern stösst auf Widerstand, lässt er schnell ab.
Auch Fenster oder Balkon- und Terrassentüren sind gut zu verriegeln. Ein Fenster, das auf Kipp steht, hält einen Einbrecher nicht davon ab, in ein Haus einzusteigen. Auch geschlossene Fenster lassen sich leicht aufhebeln. Ideal sind sogenannte Pilzkopfzapfen, die in Beschlägen nachgerüstet werden können. Geschlossen werden die Fenster dann über den Fenstergriff. Handelt es sich um ein älteres Fenster, kann ein Stangenverschluss nachgerüstet werden. Vor dem Einschlagen schützen diese Massnahmen nicht, daher sind auch Rollläden ideal als zusätzlicher Schutz. Alternativ sorgen Fenstergitter, die fest im Mauerwerk verankert sind, für Sicherheit. Wichtig ist, diese Gitter mit Spezialschrauben, die nicht gelöst werden können, zu befestigen.
Aufmerksame Nachbarn als effektiver Einbruchschutz
Gerade bei längerer Abwesenheit sind aufmerksame Nachbarn ein ausgezeichneter Einbruchschutz. Wer länger in die Ferien fährt, sollte unbedingt den Nachbarn Bescheid geben, damit diese ein Auge auf das Haus oder die Wohnung haben. Macht sich jemand am fremden Eigentum zu schaffen, können aufmerksame Nachbarn die Polizei informieren oder auch ungewöhnliche Vorkommnisse melden.
Wichtig ist zudem, dass der Briefkasten regelmässig geleert wird, sonst sieht es schnell aus, als sei niemand zu Hause. Die Polizei rät dazu, Anwesenheit vorzutäuschen, etwa durch Beleuchtung, die sich zu unterschiedlichen Zeiten an- und ausschaltet. Idealerweise öffnen und schließen Nachbarn oder Freunde auch die Rollläden, damit es nicht nach einer langen Abwesenheit aussieht.
Licht im Haus und im Garten
Licht hilft nicht nur in der Wohnung, sondern auch ausserhalb. Bewegungsmelder im Garten sorgen dafür, dass niemand sich unbeobachtet anschleichen kann. Steht ein potenzieller Einbrecher plötzlich in vollem Licht, wird er vermutlich schnell die Flucht ergreifen und der Bewegungsmelder hat eine abschreckende Wirkung.
Gerade in den Wintermonaten schalten wir alle früh das Licht an. Dadurch kann jeder von draussen gut beobachten, was drinnen im Haus oder der Wohnung passiert. Besser ist daher die Verwendung von Vorhängen, Gardinen oder Rollläden, die die Wohnung schlechter einsehbar machen. Die alltäglichen Gewohnheiten sind so für Kriminell deutlich schwieriger zu beobachten.
Überwachung mit Alarmanlagen und Kameras
Besonders hilfreich sind nach Angaben der Kapo St. Gallen Alarmanlagen oder auch Kameraüberwachungen. Eine Alarmanlage kann an jedem Fenster oder jeder Tür befestigt werden. Kommt es zu einem gewaltsamen Öffnen, wird ein Alarm ausgelöst. Ob der Alarm mit einer Zentrale verbunden wird, sollte jeder Wohnungsbesitzer im Einzelfall entscheiden. Im Idealfall übernimmt ein Profi die Beratung vor Installation der Anlage.
Sicherheitsberatung von Profis
Wer eine Sicherheitsberatung der Kantonspolizei St. Gallen in Anspruch nehmen möchte, sollte sich bei der Dienststelle in der Zeughausgasse 5 in St. Gallen melden. Eine Beratung kann kostenlos in Anspruch genommen werden, insgesamt dauert der Termin rund eineinhalb Stunden. Eine gute Idee ist die Beratung zu einbruchhemmenden Massnahmen bei einem Neubau. So können bestimmte Massnahmen direkt während der Bauphase besonders effektiv realisiert werden.
Anschrift für die Sicherheitsberatung der Kapo St. Gallen:
Zeughausgasse 5
9000 St. Gallen
Telefon: +41 58 229 38 20
Mail: sicherheitsberatung@kapo.sg.ch
Titelbild: Elnur – shutterstock.com
Für St.Gallen:
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