Kapo Bern: Räder, Hufe und Raupen

Der Fuhrpark der Kantonspolizei Bern umfasst derzeit rund 1000 Fahrzeuge.

Sie machen es möglich, im Kantonsgebiet rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr im Einsatz und innert kürzester Zeit am Ort des Geschehens zu sein.

Mit dieser Anzahl an Transportmitteln ist die Kantonspolizei Bern die grösste Flottenbesitzerin in der Verwaltung des Kantons. Als solche müssen wir nicht nur dafür sorgen, dass alle Fahrzeuge jederzeit einsatzbereit sind, sondern auch, dass sie den zukünftigen Anforderungen an Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gerecht werden.

Der Dreh- und Angelpunkt

Die Fachbereiche „Motorfahrzeugbetriebe und Disposition“ und „Flottenmanagement“ erbringen von der Fahrzeugbeschaffung bis zum Reifen- oder Schadenmanagement diverse Dienstleistungen. Schliesslich erfordert es einiges an Organisation, dass alle Fahrzeuge funktionsfähig und korrekt ausgerüstet sind, den Standorten sinnvoll zugeteilt werden und dass das Beschaffungsbudget eingehalten wird, das für die rund 120 Fahrzeuge vorgesehen ist, die jährlich neu beschafft werden.

Blaulicht und Sirene

Wir verfügen über Fahrzeuge aller Art, die jeweils einem fixen Standort zugeteilt sind. Das Auto spielt dabei eine zentrale Rolle. Zum Fuhrpark gehören über 180 Streifenwagen, die beschriftet und mit der notwendigen Ausrüstung ausgestattet sind. Ein Einsatzfahrzeug der stationierten Polizei legt im Schnitt rund 160 000 km und eines der mobilen Polizei rund 240 000 km zurück. Die Spezialdienste der Kantonspolizei Bern verfügen zudem über rund 160 zivile Einsatzfahrzeuge, die über besondere Warnvorrichtungen verfügen. Diese werden für den jeweiligen Einsatzzweck individuell ausgebaut und ausgerüstet. Des Weiteren gibt es über 100 zivile Einsatzfahrzeuge bei der Grundversorgung, die ebenfalls wie Streifenwagen ausgerüstet, jedoch nicht beschriftet sind. Ergänzt wird der Fuhrpark durch über 200 Fahrzeuge ohne Ausrüstung.

Auf zwei Rädern

Nebst Autos werden rund 30 Motorräder eingesetzt. Diese stellen ein besonders flexibles Einsatzmittel dar, das vor allem im Sommer beispielsweise für Passstrassen oder für die Autobahn gut geeignet ist. Es ist wendig und ermöglicht den Einsatzkräften, notfalls an stockendem Verkehr vorbeizufahren. Im Einsatz stehen ausserdem rund 170 Velos, darunter 80 E-Bikes. Die Fahrräder kommen als Transportmittel, im regulären Polizeidienst, bei der Bike-Police sowie bei den Verkehrsinstruktoren zum Einsatz.

Das gibt es sonst noch

Einzig der Kanton Bern verfügt in der Schweiz über eine berittene Polizei – eine Polizeipatrouille auf Pferden, die in der Stadt Bern unterwegs ist und einige Vorteile bietet: Die Tiere wecken das Interesse und gewinnen die Aufmerksamkeit der Bevölkerung schnell. Die Reiterpatrouille schafft dadurch Bürgernähe und repräsentiert gleichzeitig eine 100-jährige Tradition.

Das Berner Oberland verfügt zwar über keine Pferde, dafür jedoch über drei Quads. Diese ermöglichen den Gebirgsspezialisten sowohl im Sommer als auch im Winter mobil zu sein. Im Sommer sind die Geländefahrzeuge bereift, im Winter werden anstelle von Pneus Raupen montiert, so dass die Quads auch im Schnee fahren können.

Ebenso gehören Spezialfahrzeuge für Ordnungsdiensteinsätze zum Fuhrpark: rund 45 Mannschaftswagen, sechs Sperrgitterfahrzeuge und zwei mit einem Tank ausgerüstete Lastkraftwagen – sogenannte Wasserwerfer. Diese werden gegebenenfalls bei Kundgebungen, Fussballspielen oder anderen Massenveranstaltungen eingesetzt. Bei Spezialdiensten stehen Roboter, zum Beispiel für Entschärfereinsätze, zur Verfügung. Sie ermöglichen den Einsatzkräften, gefährliche Gegenstände aus sicherer Distanz zu handhaben.

Wir sind aber nicht nur an Land, sondern auch auf dem Wasser unterwegs. Insgesamt 17 Boote ermöglichen es der Seepolizei, ihren Auftrag auf den Gewässern im Kanton auszuführen.

Ein Blick in die Zukunft

Unser Fuhrpark umfasst also eine Vielzahl von verschiedensten Fahrzeugen, und die Koordination von Rädern, Hufen und Raupen bedingt eine enge Zusammenarbeit aller Beteiligten. In Zukunft setzen wir vor allem auf Fahrzeuge mit alternativen Antrieben. Allein in diesem Jahr werden 16 zusätzliche vollelektrische Fahrzeuge beschafft: Schliesslich ist geplant, dass die Verbrenner dadurch längerfristig abgelöst werden. Aus diesem Grund wurde eine Mobilitätsstrategie entwickelt, die das umfangreiche Thema „Betriebliche Mobilität“ ganzheitlich angeht. Im Rahmen dieser Strategie wurde definiert, die betriebliche Mobilität der Kantonspolizei Bern bis zum Jahr 2035 zu 70% durch erneuerbare Energieträger abzudecken. Es ist klar, dass diese Umstellung nicht von heute auf morgen gelingt, denn wir müssen in der Lage sein, den Betrieb mit den vorhandenen Mobilitätsmitteln jederzeit aufrechtzuerhalten. Dies bringt immer wieder neue und spannende Herausforderungen mit sich.

 

Quelle: Blog der Kantonspolizei Bern
Bildquelle: Kantonspolizei Bern

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