Gemeinsame schweizerisch-italienische Operation im Rahmen von ATLAS

In den vergangenen Tagen fand im Tessin eine wichtige internationale Übung statt, an der die kantonale Polizei und die Carabinieri beteiligt waren.

Das Abschlussszenario dieser mehrtägigen Aktivität fand am Lago Maggiore (Grenzgebiet) statt, wo eine Geiselnahme auf einem zwischen der Schweiz und Italien verkehrenden Linienschiff inszeniert wurde.

An der Übung nahmen Agenten der Spezialeinheit (RIS) der Kantonspolizei und der Spezialeinheit (GIS) der Carabinieri teil, die kürzlich auch bei der Verhaftung des Mafiaflüchtlings Matteo Messina Denaro im Einsatz war. Auch die Schweizer Armee beteiligte sich mit Spezialkräften und der Luftwaffe an der Übung. Als Beobachter nahmen auch Schweizer Offiziere aus den Kantonen Waadt, Thurgau und Zürich an der Seepolizeiaktion teil.

Der Zweck dieser gemeinsamen Operation liegt in der Aktivierung von Artikel 19 des Abkommens über die Polizei- und Zollzusammenarbeit zwischen der Schweiz und Italien, das am 1. November 2016 in Kraft getreten ist und die gegenseitige Unterstützung in Krisensituationen oder bei aussergewöhnlichen Ereignissen vorsieht.



Die Übung knüpft an den erfolgreichen Einsatz der beiden Länder im Jahr 2020 mit der Durchführung einer gemeinsamen Übung zum Thema Terrorismusbekämpfung an, die auf beiden Staatsgebieten und unter Beteiligung der jeweiligen Spezialeinheiten stattgefunden hat. Dies in Anbetracht der Tatsache, dass das Thema der Sicherheit in den Grenzgebieten in all seinen Nuancen unsere Strafverfolgungsbehörden schon immer auf operativer und strategischer Ebene beschäftigt hat, ohne dabei die Aspekte zu vergessen, die mit Übungen und somit mit der ständigen Weiterbildung zusammenhängen. Die Gebiete der Kantone Tessin und Italien liegen an den Hauptrouten durch Europa, mit den damit verbundenen Problemen der grenzüberschreitenden Kriminalität, der Migrationsströme und des Terrorismus. Gerade deshalb ist die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren in der Nähe unserer Landesgrenzen von grundlegender Bedeutung, um die tägliche Arbeit der Prävention, aber auch der Repression zu verbessern.

Im Rahmen der Unterstützung in Krisensituationen oder bei aussergewöhnlichen Ereignissen ist die Schweiz als Beobachterin in die europäische Organisation der polizeilichen Spezialeinheiten ATLAS eingebunden, die unter dem Motto „All Together to Protect you“ steht und 2001 zur gegenseitigen Unterstützung der Nationen unter der Schirmherrschaft der Europäischen Union gegründet wurde. Kommandant Matteo Cocchi ist seit 2013 der föderale Vertreter im europäischen ATLAS-Vorstand, und dank dieser Position war es möglich, diese wichtige Aktivität erneut zu organisieren. Die Austauschwoche umfasste eine gemeinsame Schulung zum Austausch von Einsatzerfahrungen, eine eingehende Prüfung der jeweiligen rechtlichen Rahmenbedingungen für italienisch-schweizerische Einsatzmöglichkeiten sowie eine Abschlussübung, die sich auf Spezialeinsätze sowohl auf dem See als auch auf Landziele beiderseits der Grenze konzentrierte.

 

Quelle: Kapo Tessin
Bildquelle: Kapo Tessin

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