Rasenmäher und Betonteile im Gleis – Polizei sucht Zeugen
Halle (Saale). Dieser Sachverhalt, bei dem gleich zwei Lokführer von Güterzügen betroffen waren, hätte auch anders ausgehen können und ist alles andere als ein Kavaliersdelikt:
Am Freitag, den 8. Oktober 2024 wurde die Bundespolizeiinspektion Magdeburg um 19:43 Uhr telefonisch durch die Notfallleitstelle der Bahn über einen gefährlichen Eingriff in den Bahnverkehr informiert: Demnach wurden durch bisher unbekannte Täter auf der Bahnstrecke Halle – Nordhausen, in Wörmlitz, Stadtteil der Stadt Halle (Saale), auf Höhe der Kalininstraße 43 mehrere Hindernisse ins Gleis gelegt.
Hierbei kollidierte der erste Güterzug mit einem Rasenmäher, wobei glücklicherweise weder Personen-, noch Sachschäden zu verzeichnen waren. Der Triebfahrzeugführer meldete den Sachverhalt an die Notfallleitstelle, welche für den Bereich zunächst einen sogenannten Langsamfahrbefehl anordnete. Kurz darauf bemerkte der Lokführer des zweiten Güterzuges auf dem Gegengleis zwei Betonteile, welche direkt auf dem Gleis lagen. Da er vorgewarnt war, leitete er eine Schnellbremsung ein und konnte vor den beiden Fußplatten von Absperrbaken zum Stehen kommen. Die Strecke wurde entsprechend gesperrt und beide Züge verblieben bis zum Eintreffen einer Streife der Bundespolizei vor Ort. Die Bundespolizisten nahmen den Sachverhalt entsprechend auf und beräumten die Gleise. Anschließend setzen beide Züge ihre Fahrt fort. Trotz einer sofort eingeleiteten Nahbereichsfahndung konnten keine Tatverdächtigen mehr festgestellt werden.
Entsprechend bittet die Bundespolizei die Bevölkerung um Unterstützung: Wer hat am vergangenen Freitag zwischen 19:00 und 19:40 Uhr verdächtige Personen und/oder Fahrzeuge in dem oben beschriebenen Bereich wahrgenommen, die mit der Tat in Verbindung gebracht werden könnten? Sachdienliche Hinweise werden in der Bundespolizeiinspektion Magdeburg (Tel.: 0391 / 56549 555), unter der kostenfreien Bundespolizei – Hotline (Tel.: 0800 / 6 888 000) oder bei jeder anderen Polizeidienststelle entgegengenommen.
Weiterführende Informationen können auch über das Hinweisformular auf der Bundespolizei-Homepage www.bundespolizei.de gegeben werden. Durch den Polizeieinsatz und die Gleissperrungen, welche um 20:38 Uhr wieder aufgehoben werden konnte, erhielten insgesamt fünf Züge 120 Minuten Verspätung. Bei dieser Tat handelt es sich um eine schwerwiegende Straftat, bei der es zu weitaus hohen Sach- oder auch Personenschäden hätte kommen können.
Durch das schnelle Reagieren und der Einleitung des Fahrbefehls wurde womöglich ein größeres Schadensereignis abgewendet.
Quelle: Bundespolizeiinspektion Magdeburg
Bildquelle: Bundespolizeiinspektion Magdeburg