9-jähriger Junge über 70 Kilometer ohne Schuhe in nassen Socken unterwegs

Ein nicht ganz alltäglicher Einsatz erwartet die Bundespolizisten des Spätdienstes am Hauptbahnhof Münster am gestrigen Montag (11.02.2019).

Gegen 13.25 Uhr meldete sich der Zugbegleiter des RE 13215 bei der Einsatzleitstelle der Bundespolizei Münster und teilte mit, dass auf der Zugfahrt von Wanne-Eickel nach Münster Westf., ein allein reisendes Kind ohne Schuhe mitfährt.

Mit Ankunft des Zuges im Hbf. Münster erwartet schon eine Bundespolizeistreife das Kind auf dem Bahnsteig, dem aufgrund der nicht vorhandenen Schuhe und den völlig durchnässten und durchlöcherten Socken sichtlich kalt war.

Die Beamten nahmen den 9-Jährigen in Schutzgewahrsam und fuhren mit dem frierenden Jungen zur Wache der Bundespolizei, wo es zunächst von den Beamten einen heissen Kakao zum Aufwärmen gab.

Die Bundespolizisten fanden schnell heraus, dass der kleine Mann aus einem Kinderheim in Herne ausgebüxt war, da er sich mit einem konsequent belegten Fernsehverbot absolut nicht einverstanden erklären konnte.

Kurzer Hand entschloss sich der 9-jährige Junge dann auf Socken für seinen „Protestzug“ zum Bahnhof Wanne-Eickel und weiter ins über 70 Kilometer entfernte Münster, nichts ahnend, dass diese Idee doch ziemlich nass und kalt enden würde.

Über die Bahnhofsmission Münster organisierten die Bundespolizisten noch warme Stricksocken und festes Schuhwerk, die dem 9-Jährigen sichtlich gefielen und mit denen er wohl gewärmt durch einen Erzieher der Heimeinrichtung schliesslich aus der Wache der Bundespolizei Münster abgeholt wurde.

 

Quelle: Bundespolizeidirektion Sankt Augustin
Artikelbild: Symbolbild © Joerg Huettenhoelscher – shutterstock.com

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