Schlag gegen organisierte Schwarzarbeit - mehr als 200.000 Euro sichergestellt
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit Wiesbaden des Hauptzollamts Darmstadt und die Staatsanwaltschaft Wiesbaden sind in den frühen Morgenstunden des heutigen Tages im Rhein-Main-Gebiet sowie in drei weiteren Bundesländern in einer grossangelegten Durchsuchungs- und Einsatzmassnahme mit mehr als 250 Einsatzkräften des Zolls gegen organisierte Schwarzarbeit vorgegangen.
Die Massnahmen richteten sich dabei gegen eine Tätergruppierung, der Hinterziehung von Sozialabgaben und Steuern in grossem Umfang vorgeworfen wird.
Unter der Federführung der Staatsanwaltschaft Wiesbaden vollstreckten die Ermittler heute in 17 Objekten Durchsuchungsbeschlüsse und durchsuchten Wohnungen und Geschäftsräume. Die Massnahmen konzentrierten sich hauptsächlich auf das Rhein-Main-Gebiet. Aber auch in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gab es Durchsuchungen.
Gegen zwei der mutmasslichen Drahtzieher, einen 45-jähigen sowie einen 46-jährigen, beide mit türkischer Staatsbürgerschaft, lagen Haftbefehle vor, die vollstreckt wurden.
Die Ermittler stellten umfangreiches Beweismaterial sicher, darunter auch Computer und Mobiltelefone, die durch Spezialkräfte des Zolls für IT-Forensik ausgewertet wurden.
Insgesamt stellten die Zöllner mehr als 200.000 Euro Bargeld sicher und pfändeten an Sachwerten unter anderem mehrere Kraftfahrzeuge der Oberklasse sowie eine Rolex-Uhr.
Weiterhin fanden die Beamten bei den Durchsuchungen einen Teaser, einen Schlagring sowie mehrere Klappmesser.
Der Tätergruppe wird vorgeworfen, dass sie den in ihren Firmen eingesetzten bzw. verliehenen Arbeitnehmern zusätzlich zu ihren offiziell abgerechneten Stundenlohn, Schwarzlohnzahlungen in bar auszahlten. Dies tat sie unter Verwendung sogenannter Schein- bzw. Abdeckrechnungen, denen keine tatsächliche Leistungserbringung entgegen stand und die so als Eingangsrechnungen Einfluss in die Buchhaltung fanden.
Mit dem dadurch generierten Bargeld wurden die Schwarzlohnzahlungen getätigt.
Die bisherigen Ermittlungen ergaben den begründeten Verdacht, dass auf diese Weise den Sozialkassen und dem Fiskus Sozialversicherungsbeiträge und Steuern in einer Höhe von knapp einer Million Euro vorenthalten wurden.
Quelle: Hauptzollamt Darmstadt
Bildquelle: Hauptzollamt Darmstadt