Kantonspolizei Bern: So viel Sport müssen Polizisten machen
Innerhalb der Kapo hat Sport einen wichtigen Stellenwert. Nach den Eintrittsprüfungen für die Polizeischule ist jeder selbst für seine Fitness verantwortlich.
Seit letztem Herbst messen Milizausbilder Sport, nebst ihrer Unterrichtstätigkeit bei den Aspirantinnen und Aspiranten, den Puls des gesamten Polizeikorps in Sachen Fitness.
Angehende Polizistinnen und Polizisten müssen nicht nur geistig, sondern auch körperlich fit sein. Der Sporttest der Aufnahmeprüfungen für die Polizeischule, bestehend aus einem Konditions- und Koordinationsparcours sowie einem Zwölf-Minuten-Lauf, ist die erste sportliche Hürde, welche die Aspiranten nehmen müssen. Bei der Abschlussprüfung liegen diese Hürden bereits deutlich höher. Deshalb bildet der Sport einen wichtigen und festen Bestandteil der Ausbildung.
Sportlich sein – ein Muss im Polizeiberuf
Bei der Kapo arbeitet niemand vollberuflich als Milizausbilder Sport. Diese Aufgabe ist eine Zusatzfunktion des Polizeiberufes, die etwa zehn Prozent der Jahresarbeitszeit ausmacht. „Wir geben den Aspiranten der Polizeischule sowie den Mitarbeitenden des Botschaftsschutzes Kurse“, erklärt Paolo Manzoni, Milizausbilder Sport bei der Kapo. „Zwei bis drei Mal pro Jahr beaufsichtigen wir auch die Eintrittsprüfungen für die Polizeischule und seit letztem Herbst haben wir den Auftrag, die Fitness des gesamten Polizeikorps zu messen.“
Um Milizausbilder Sport werden zu können, muss man kein ehemaliger Radprofi oder Spitzensportler wie Paolo Manzoni sein. „Es stimmt, dass es für diese Funktion ratsam ist, sportlich zu sein, da man imstande sein muss, den Aspiranten die Übungen zu zeigen“, sagt Paolo Manzoni. „Unsere Funktion besteht nicht nur darin, Sport zu treiben, sondern auch die Lektionen, die wir geben, vorzubereiten.“ Den ersten Teil der Ausbildung „Polizei Sportleiter/in 1“ erteilt das Schweizerische Polizeiinstitut. Danach absolvieren die Ausbilder intern jedes Jahr mindestens einen Weiterbildungstag, um auf dem aktuellen Stand zu bleiben.
Wie fit ist die Kapo?
Seit letztem Jahrläuft ein Pilotprojekt, das zum Ziel hat, den Ist-Zustand der Fitness der Polizistinnen und Polizisten der Kapo zu analysieren. „Wir haben einen Parcours entwickelt, den alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter absolvieren müssen. Bei seiner Entwicklung haben wir versucht, möglichst nahe an Situationen aus dem Berufsalltag einer Polizistin oder eines Polizisten oder zu bleiben“, erklärt Paolo Manzoni. „Es ist nicht unser Ziel, die Leute zwölf Minuten lang und ohne Unterbruch so schnell wie möglich rennen zu lassen. Es geht darum herauszufinden, auf welchem Stand sie sind, wenn es beispielsweise darum geht, bei der Verfolgung einer Täterschaft Hindernisse zu überwinden.“
Beurteilt werden die Kompetenzen, die Geschicklichkeit, die Beweglichkeit, das Gleichgewicht, die Geschwindigkeit und die Kraft der Polizistinnen und Polizisten. Auch wenn einige zunächst skeptisch auf die Mitteilung dieser neuen Pflicht reagiert hatten, haben sich die Meinungen rasch geändert. Zudem sind jene, die die Tests bereits absolviert haben, sehr optimistisch. Paolo Manzoni meint denn auch: „Es ist nicht die Idee, einen möglichst schwierigen Test zu machen, den niemand bestehen kann. Das Ziel dieses Projektes ist es, ein Bild von der Fitness des Polizeikorps zu erhalten und denjenigen, die Handlungsbedarf haben, Denkanstösse zu geben und Trainingsmöglichkeiten vorzuschlagen“.
Quelle: Blog der Kantonspolizei Bern
Bildnachweis: Kantonspolizei Bern