14-Jährige zehnmal vergewaltigt – fünf Flüchtlinge angeklagt

Ulm. Alb-Donau-Kreis. Gegen fünf Angeschuldigte im Alter zwischen 14 und 26 Jahren hat die Staatsanwaltschaft Ulm Anklage zur Großen Jugendkammer des Landgerichts Ulm wegen zum Teil mehrfacher Vergewaltigung einer 14-Jährigen bzw. Beteiligung daran erhoben.

Die Anklagebehörde geht davon aus, dass die fünf Männer ihr Opfer am Abend des 31. Oktober 2019 in der Ulmer Innenstadt trafen und überredeten, mit ihnen zu einer Unterkunft im Illertal zu fahren.

Zwei der Männer – 16 und 24 Jahre alte Männer – sollen sich noch auf der Busfahrt dahingehend verständigt haben, dass sie der Jugendlichen Betäubungsmittel verabreichen wollen, um mit ihr Geschlechtsverkehr haben zu können und einen erwarteten Widerstand zu beseitigen.

Als die Gruppe der fünf Männer mit der 14-Jährigen an ihrem Ziel ankam, sollen die beiden Männer ihren Plan in die Tat umgesetzt und der Geschädigten gegen deren Willen eine mit einem Betäubungsmittel versetzte Flüssigkeit verabreicht haben. Hierauf soll der 16-Jährige das Mädchen unter bewusster Ausnutzung ihres dadurch wehrlosen Zustandes vergewaltigt haben.

In der Folge sollen die Männer jeweils den wehrlosen Zustand der 14-Jährigen erkannt und dazu ausgenutzt haben, um mit ihr geschlechtlich zu verkehren. Dabei war grundsätzlich nur einer der Männer mit dem Mädchen während der Tatausführung im jeweiligen Zimmer. Nur in einem Fall sollen zwei der Männer den Geschlechtsverkehr gemeinschaftlich erzwungen haben, indem einer das Mädchen festgehalten habe, während der andere sich an ihr vergangen habe.

Am darauffolgenden Tag sollen der 14-Jährigen durch den 24 Jahre alten Mann, der ihr bereits am Vorabend das Betäubungsmittel verabreicht habe, abermals Betäubungsmittel gegeben worden sein. Im Verlauf dieses Tages habe der 16 Jahre alte Angeschuldigte das Mädchen erneut vergewaltigt.

Insgesamt kam es nach der Beurteilung der Anklagebehörde in der Nacht des 31.10.2019 und am Folgetag zu zehn Vergewaltigungstaten zum Nachteil der 14-Jährigen. Einer der Angeschuldigten räumte die Taten, soweit er Kenntnis davon hatte, ein. Die übrigen Angeschuldigten bestreiten die Vorwürfe. Drei der aus Afghanistan, dem Iran und dem Irak stammenden, tatverdächtigen Asylbewerber – der 16-Jährige wie auch zwei 15 und 26 Jahre alte Männer – befinden sich in Untersuchungshaft.

 

Quelle: Staatsanwaltschaft Ulm (veröffentlicht am 04.03.2020)
Titelbild: Symbolbild © Roman Motizov – shutterstock.com

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