Gastgewerbe erleidet auch im Juli hohe Umsatzeinbussen
Das Gastgewerbe hat auch im Juli Umsatzeinbussen als Folge von Covid-19 erlitten; dabei bestehen Unterschiede, auch regional. Einen besonders starken Umsatzrückgang gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres hat das Gastgewerbe in den Städten und Agglomerationen verzeichnet. Das Gastgewerbe in Seen- und Bergregionen weist für den Juli 2020 vergleichsweise weniger Umsatzeinbussen aus.
Für sehr viele Betriebe bleibt die Situation weiterhin äusserst kritisch.
In diesem Sommer wird oft über volle Bergrestaurants und Ausflugshotels berichtet. Beliebte Ferienziele werden regelrecht überrannt. Verschiedene gastgewerbliche Betriebe können trotz Corona-bedingten Einschränkungen erfreuliche Umsätze schreiben; doch das ist nur ein kleiner Teil. Das belegen die Ergebnisse der aktuellen, repräsentativen Mitglieder-Befragung des Branchenverbandes GastroSuisse für den Zeitraum vom 24. bis 28. Juli 2020.
Umsatzeinbussen auch im Juli
Alle Bereiche des Gastgewerbes erzielten insgesamt einen durchschnittlichen Umsatzrückgang von 31.8 % bis 66.5 % gegenüber dem Vorjahresmonat. „Wenn die Situation anhält, werden zusätzliche Unterstützungsmassnahmen nötig, um Unternehmen zu retten und einen massiven Stellenabbau zu verhindern“, hält GastroSuisse-Präsident Casimir Platzer fest. „Mehr als die Hälfte der Betriebe ist gemäss der Umfrage weiterhin auf das Instrument der Kurzarbeit angewiesen; eine Möglichkeit, die unbedingt fortbestehen muss.“
Die Situation bleibt für viele Betriebe kritisch. „Dabei handelt es sich bei Weitem nicht nur um solche, die es bereits vorher schwer hatten“, erklärt Casimir Platzer. „Die Corona-Krise, welche die Betriebe unverschuldet trifft, setzt allen zu.“
Zu den Unterschieden zwischen den Betriebstypen kommen grosse Unterschiede zwischen den Regionen.
Deutliche Unterschiede zwischen Stadt und Land
In allen Landesteilen der Schweiz liegt der Umsatz im Juli 2020 deutlich hinter den Vergleichswerten des Vorjahres: Der entsprechende Umsatzrückgang in der deutschen Schweiz beträgt minus 30 %, in der Westschweiz minus 35 % und in der italienischsprachigen Schweiz minus 37 %. Die grössten Umsatzeinbussen gegenüber dem Vorjahr verzeichneten städtisch geprägte Kantone wie Basel-Stadt (minus 46,6 %), Genf (minus 42,4 %) und Zürich (minus 39 %). Der Juli-Umsatz im Gastgewerbe liegt im gesamtschweizerischen Durchschnitt um 31,9 % hinter dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Trotz Ferienzeit und Sommerwetter ist der Umsatz bei einem Drittel der befragten Betriebe im Juli auch gegenüber dem Vormonat Juni weiter gesunken.
Jede weitere Welle vermeiden
Eine Prognose für die künftige Umsatzentwicklung ist schwierig. „Sollten bisherige Lockerungen infolge steigender Fallzahlen aufgehoben und die Auflagen weiter verschärft werden müssen, ist es absolut zwingend, dass gleichzeitig auch entsprechende Massnahmen zur wirtschaftlichen Unterstützung ergriffen werden“, so Casimir Platzer. „Aus gesundheitlicher und wirtschaftlicher Sicht müssen wir alles daran setzen, jede weitere Welle zu vermeiden“, betont Casimir Platzer. „Die Folgen für die Branche wären katastrophal.“
GastroSuisse ist der grösste gastgewerbliche Arbeitgeberverband mit gegen 20’000 Mitgliederbetrieben (davon rund 2500 Hotels), organisiert in 26 Kantonalverbänden und vier Fachgruppen.
Quelle: GastroSuisse
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