Corona-Quarantäne-Bruch: Polizei verhaftet Deutsche - 10.800 Euro Strafe
Innsbruck. Wegen wiederholten Bruchs ihrer Corona-Quarantäne ist eine Frau aus Deutschland in Österreich zu 10.800 Euro Geldstrafe verurteilt worden.
Die Anklage fordert jedoch weiter eine Haftstrafe auf Bewährung und meldete nach dem Urteil am Landgericht Innsbruck am Donnerstag Berufung an, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur in Wien mitteilte.
Die 54-jährige Frau, die in Schwaz im Bundesland Tirol lebt, war im April positiv auf das Coronavirus getestet worden und hatte einen Bescheid über ihre Heimquarantäne bekommen.
Dessen ungeachtet ging sie in den Tagen darauf einkaufen. Wie ORF berichtete, sei ihr der Mindestbestellwert für Lebensmittel über das Internet zu hoch gewesen, obwohl sie nach eigenen Angaben 2100 Euro Rente erhält. Zudem nutzte die Frau den Aufzug in ihrem Wohnhaus, ging im Park spazieren und fuhr mit einer Verletzung per Taxi ins Krankenhaus, statt den Notarzt zu rufen.
Nachdem sie mehrmals bei Kontrollen nicht zuhause angetroffen worden war, nahm die Polizei die 54-Jährige schließlich fest und brachte sie ins Gefängnis. Eine Haftrichterin entließ sie nach einem Tag.
Das Landgericht Innsbruck verurteilte die Frau wegen der fahrlässigen Gefährdung von Menschen durch übertragbare Krankheiten. Nach österreichischem Recht drohen dafür bis zu drei Jahre Haft. Die Staatsanwaltschaft will nach Angaben des Sprechers eine Bewährungsstrafe, um mehr Bewusstsein in der Bevölkerung zu schaffen. Das Oberlandesgericht muss nun über die Berufung entscheiden.
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