Prostituierte (†40) und weitere Frau (†26) getötet – 40-Jähriger in Haft

Rendsburg. Nach dem Fund einer weiteren Frauenleiche in dem von dem Beschuldigten bewohnten Mehrfamilienhaus am Mittwoch, dem 04.11.2020, steht deren Identität nunmehr fest. Es handelt sich um eine 26 Jahre alt gewordene Frau, die im August 2018 in Geesthacht als vermisst gemeldet wurde.

Schon unmittelbar nach der Ermittlung des wegen des Mordes an einer Rendsburger Prostituierten Tatverdächtigen am Freitag, dem 30.10.2020, ergaben sich für die Beamten der Mordkommission Hinweise, dass der Mann auch für eine Gewalttat zum Nachteil der Vermissten aus Geesthacht verantwortlich sein könnte.

Die Kriminalpolizei in Geesthacht hatte in dem Vermisstenfall die Ermittlungen geführt. In diesem Zusammenhang war unter anderem aufgefallen, dass mit den Kontodaten der Frau ein kostenpflichtiger Internet-Account auf den Namen des Beschuldigten eingerichtet worden war. Im Verlauf eines gegen den Beschuldigten wegen Betruges geführten Ermittlungsverfahrens hatten Polizeibeamte erfolglos die Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht. Der Tatverdacht gegen den Beschuldigten erhärtete sich damals durch die Ermittlungen nicht. Auch zu diesem Vorwurf hatte der Beschuldigte seinerzeit keine Angaben gemacht.

Nachdem die Ermittler am 04.11.2020 die Leiche sowie persönliche Gegenstände der vermissten Frau auf dem Spitzboden des Mehrfamilienhauses gefunden hatten, erhärtete sich der Verdacht, dass der Beschuldigte auch für die Tötung der Vermissten verantwortlich sein könnte. Aufgrund des Zustands des Leichnams war eine endgültige Identifizierung erst gestern durch rechtsmedizinische Untersuchungen möglich. Nach der Obduktion besteht auch in diesem Fall der Verdacht, dass die Verstorbene durch Gewalteinwirkung und Überziehen einer Plastiktüte getötet wurde.

Die Ermittlungen gegen den Beschuldigten konzentrieren sich jetzt unter anderem auf die Auswertung von Datenträgern und kriminaltechnische Untersuchungen weiterer Gegenstände, die bei der Durchsuchung sichergestellt wurden.

Ob der Beschuldigte für weitere Straftaten in Betracht kommt, müssen die weiteren Ermittlungen ergeben. Zu diesem Zweck untersuchen die Beamten der Bezirkskriminalinspektion Kiel auch das Vorleben des Mannes.

Angaben zu den Vorwürfen macht der Beschuldigte weiterhin nicht.

Weitere Erklärungen werden zurzeit nicht abgegeben.

Meldung vom 05.11.2020 – 15:55:

Ermittlungstand zum Tötungsdelikt in Rendsburg

Rendsburg. Gestern Morgen begaben sich Ermittler der Mordkommission und Kriminaltechniker erneut zur Wohnung des 40-jährigen Rendsburgers, der von der Polizei in der Nacht von Freitag auf Samstag wegen des Verdachts des Mordes an einer Prostituierten festgenommen worden war.

Bei der Spurensuche auf dem Dachboden des Mehrfamilienhauses in der Straße Am Seekenbek fanden sie gegen Mittag einen Leichnam. Die Bergung fand mit Unterstützung der Feuerwehr Rendsburg statt.

Noch am Nachmittag wurde der Leichnam in die Rechtsmedizin in Kiel gebracht, wo heute Vormittag die Obduktion stattfand.

Bei dem Leichnam handelt es sich um eine Frau, deren endgültige Identifizierung noch nicht möglich war. Auch die Ermittlungen zur Todesursache sind noch nicht beendet, da noch weitere Untersuchungen ausstehen.

Die Ermittler der Bezirkskriminalinspektion Kiel überprüfen zurzeit einen länger zurückliegenden Vermisstenfall aus Schleswig-Holstein. Mit den Angehörigen der Vermissten wurde bereits Kontakt aufgenommen.

Weitere Angaben zum Ermittlungsstand können derzeit nicht gemacht werden.

Meldung vom 01.11.2020 – 15:20:

Mord an Prostituierter aus Rendsburg aufgeklärt – Beschuldigter in Untersuchungshaft

Rendsburg. Polizei und Staatsanwaltschaft haben rund einen Monat nach der Tötung einer 40 Jahre alten Frau in Rendsburg am Freitag einen 40-jährigen als Tatverdächtigen ermittelt. Gegen den in Rendsburg lebenden Mann hat das Amtsgericht Kiel Samstagabend auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel Haftbefehl wegen Mordes erlassen.

Am Abend des 28.09.2020 fand ein Zeuge das Tatopfer in einer Wohnung in Rendsburg. Dort war die Getötete offenbar der Prostitution nachgegangen. Der Täter hatte sein Opfer mit stumpfer Gewalteinwirkung sowie dem Überziehen einer Plastiktüte über den Kopf getötet.

Mehrere Wochen intensiver Ermittlungsarbeit der Mordkommission der Bezirkskriminalinspektion Kiel und der Staatsanwaltschaft Kiel, bei der die Beamten Unterstützung von Ermittlern der Rendsburger Kriminalpolizei, der 1. Einsatzhundertschaft der PD AFB aus Eutin und des Landeskriminalamtes erhielten, führten Freitag zu dem Ermittlungserfolg. Sie ermittelten den mutmaßlichen Täter als letzten Freier des Opfers. Ein Abgleich von am Tatort gesicherten molekulargenetischen Spuren mit der DNA des Beschuldigten erhärtete den Tatverdacht.

In der Nacht von Freitag auf Samstag nahmen Kriminalpolizisten den Mann in seiner Rendsburger Wohnung fest. In den Abendstunden des Samstags erließ der Ermittlungsrichter antragsgemäß Haftbefehl gegen den Beschuldigten wegen Mordes. Er kam in eine Justizvollzugsanstalt.

Gegen den nicht vorbestraften Beschuldigten liefen in der Vergangenheit bereits Ermittlungsverfahren wegen Sexualdelikten, ohne dass diese ihm bisher mit hinreichender Sicherheit hätten nachgewiesen werden können.

Die Ermittlungen dauern an. Sie konzentrieren sich nun insbesondere auch auf Erkenntnisse zur Person des Beschuldigten und seines Vorlebens.

Hinweis: Bei dem mutmaßlichen Täter handelt es sich laut Bild.de um den 40-jährigen Timo M., von Beruf Möbelpacker. Bei dem 26-jährigen Opfer handelt es sich um Sebat A. Sie wurde am 27. August 2018 zuletzt am ZOB Geesthacht gesehen. Ursprünglich stammt sie aus Nord-Mazedonien

 

Quelle: Staatsanwaltschaft Kiel und Polizeidirektion Kiel
Titelbild: Palatinate Stock – shutterstock.com

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