Ceneri-Basistunnel: Ein Freudentag für die Schweiz

Am heutigen Fahrplanwechsel ist der Ceneri-Basistunnel erfolgreich in Betrieb genommen worden. Damit ist das Jahrhundertwerk NEAT vollendet. Der Norden und der Süden rücken näher zusammen.

Als erster fahrplanmässiger EuroCity fuhr der EC 311 durch den Tunnel. Die Reisenden wurden mit aufgezeichneten Zugdurchsagen von Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga begrüsst.

Die historische Erstfahrt sollte von Exponenten des Bundes, der Kantone und der SBB begleitet werden. Aus epidemiologischen Gründen musste dieser Anlass mit einem Empfang in Lugano abgesagt werden. Für die Reisenden an Bord des EuroCity 311 war es dennoch eine spezielle Fahrt. «Heute ist ein Freudentag für die Schweiz!»: Mit aufgezeichneten Zugdurchsagen begrüsste Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga die Reisenden im EuroCity-Zug 311 nach der Abfahrt in Zürich. Nach 28 Jahren Bauzeit ist die Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) vollendet: «Die Schweiz erreicht mit der NEAT eine schnelle und umweltfreundliche Verbindung zwischen Nord und Süd.»

Zugersee-Strecke in längster Sperre saniert und ausgebaut

Erster Höhepunkt auf der Erstfahrt war die Fahrt entlang des Zugersees. Die SBB hat die 15 Kilometer lange Strecke während einer eineinhalbjährigen Sperrung saniert und ausgebaut. Dabei handelte es sich um die längste Sperrung in der Geschichte der SBB. Nun können auch Doppelstockzüge auf der Nord-Süd-Achse Gotthard verkehren. Ein neuer Doppelspurabschnitt in Walchwil ermöglicht schnellere Verbindungen im Fernverkehr und einen Halbstundentakt im Regionalverkehr.

Ceneri-Basistunnel bringt Tessin näher zusammen

Auch nach der Abfahrt in Bellinzona richtete Bundespräsidentin Sommaruga per Durchsage das Wort an die Reisenden: «Sie erleben heute eine Premiere – es ist die erste fahrplanmässige Fahrt eines EuroCity-Zuges durch den Ceneri-Basistunnel. Damit ist die NEAT vollendet.» Der Ceneri-Basistunnel bringt schnellere Verbindungen und mehr Kapazität. Die Personenzüge benötigen zwischen Zürich und Lugano weniger als zwei Stunden. Zwischen Rotterdam und Mailand können im Güterverkehr bis zu zwei Stunden gewonnen werden. Ab dem heutigen Fahrplanwechsel wächst das Tessin dank der neuen Direktverbindung näher zusammen: Die Fahrt zwischen Locarno und Lugano wird auf rund 30 Minuten reduziert.

Ebenfalls am heutigen Fahrplanwechsel wird der 4-Meter-Korridor für den Güterverkehr vollständig in Betrieb genommen. Herzstück dieser Achse ist der neue Bözbergtunnel. Der europäische Güterverkehr profitiert von mehr Kapazitäten und klimafreundlichen Verbindungen durch die Schweiz.

5800 Züge im Probebetrieb durch Ceneri-Basistunnel gefahren

Mit der fahrplanmässigen Inbetriebnahme des Ceneri-Basistunnels ist auch der Probebetrieb der SBB erfolgreich zum Abschluss gebracht worden. Per 1. September 2020 hat die AlpTransit Gotthard AG der SBB den Tunnel übergeben. Im Rahmen des Probebetriebs sind insgesamt rund 5800 Züge durch den Ceneri-Basistunnel gefahren, davon 3200 Züge im Personenverkehr, 2200 Güterverkehrszüge und rund 400 Kontroll-, Mess und Dienstfahrten. Die Erfahrungen der SBB sind positiv, das Bauwerk weist eine gute Qualität und hohe Verfügbarkeit aus. Während des Probebetriebs haben die AlpTransit Gotthard AG und deren Lieferanten diverse Abschlussarbeiten ausgeführt. Mit dem Probebetrieb hat die SBB nachgewiesen, dass ihre Mitarbeitenden die Prozesse und die Anlagen beherrschen und sie den Ceneri-Basistunnel sicher und zuverlässigen betreiben kann. Das Bundesamt für Verkehr hat der SBB am 1. Dezember 2020 die Betriebsbewilligung für den kommerziellen Betrieb ab Fahrplanwechsel erteilt.

 

Quelle: SBB
Artikelbild: Symbolbild © sevenMaps – shutterstock.com

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