Exhibitionist im Hauptbahnhof festgenommen - 42-Jähriger belästigte mehrere Frauen in der S-Bahn

München / Wolfratshausen. Am Dienstagabend (4. Mai) erkannten Bundespolizisten beim Streifengang im Hauptbahnhof München einen 42-Jährigen, der mit internen Fahndungsflyern wegen Exhibitionismus gesucht worden war.

Er kam in Untersuchungshaft. Auch die Polizeiinspektion Wolfratshausen hatte mit einem Öffentlichkeitsaufruf bereits nach dem Mann gefahndet.

Kurz nach 22 Uhr erkannte eine Streife der Bundespolizei im Hauptbahnhof München bei einem Streifengang einen wegen Exhibitionismus gesuchten 42-jährigen Rumänen.

Ihm wird vorgeworfen, in der Zeit von 27. September 2020 bis 25. April dieses Jahres, mehrfach im Münchner S- und U-Bahnbereich – vermutlich aber auch in mehr als einem Fall in der Pupplinger Au – mit exhibitionistischen Handlungen in Erscheinung getreten zu sein.

Nach einer Haftrichtervorführung erließ dieser am 5. Mai einen Haftbefehl, beließ den 42-Jährigen, der in Wolfratshausen wohnt, unter strengen Auflagen aber auf freien Fuß.

Am 25. April 2021 war der Mann letztmalig in Erscheinung getreten. Nach dem Zustieg in die S-Bahn in Hohenbrunn, Lkr. München, hatte er sich gegen 20:50 Uhr in der S7, Richtung Wolfratshausen, neben eine in Solln zugestiegene 16-jährige Deutsche aus Geretsried sowie eine 22-jährige Deutsch-Chilenin aus Würzburg gestellt und begonnen an seinem Geschlechtsteil zu manipulieren. Als die beiden sich entfernten, folgte er ihnen – mit aus der Hose hängendem Glied, bis die Ältere in Schäftlarn und die Jüngere in Wolfratshausen ausgestiegen waren. Der 16-Jährigen war es gelungen, ohne dass der Mann es bemerkte, Bilder von ihm zu machen. Sie zeigte die Tat wenig später zusammen mit ihrer Mutter bei der Landespolizei in Wolfratshausen an.

Aufgrund der Bilder und der Beschreibungen der Geschädigten sowie der zeitlichen und örtlichen Nähe werden ihm bisher noch weitere bekannt gewordene exhibitionistische Taten mit mehreren Geschädigten zur Last gelegt.

Nach der Tat von 20:50 Uhr war er auch in Folge-S-Bahnen der gleichen Linie aufgefallen. So manipulierte er zunächst gegen 21:20 Uhr, zwischen Wolfratshausen und Icking, gegenüber einer 64-Jährigen aus Schwabing sowie gegen 21:50 Uhr, wieder auf dem Weg nach Wolfratshausen, gegenüber einer 34-Jährigen aus Wolfratshausen und einer weiteren 16-Jährigen aus Geretsried (alle drei Deutsche) an seinem Geschlechtsorgan. Umfangreiche Videoauswertungen der Bundespolizei in diversen S-Bahnen und Haltepunkten belegen die Taten.

Die drei letztgenannten Frauen meldeten sich bei den Kollegen der bayerischen Landespolizei in Wolfratshausen nachdem dort ein Öffentlichkeitsaufruf verfasst worden war.

Aufgrund von Videoauswertungen konnte der dringend Tatverdächtige wiederum am 25. April in der S7 vor den bereits geschilderten Fällen ausgemacht werden. Gegen 20:10 Uhr, war er kurz vor dem Ausstieg am Marienplatz, gegenüber einer Unbekannten mit erigiertem Glied aufgetreten.

In allen Fällen hatte der Mann Blickkontakt mit den Frauen gesucht und diese sich hilflos und wütend gefühlt; zudem verspürten sie großen Ekel.

Mit dem Bildmaterial aus den S-Bahnen wurde ein Fahndungsflyer erstellt mit diesem war polizeiintern nach dem Exhibitionisten gefahndet worden war. Aufgrund des Fahndungserfolges werden nun weitere Ermittlungen bei der Landes- und Bundespolizei geführt, um abzugleichen, ob der 42-jährige Rumäne für weitere, ähnlich gelagerte Fälle in Betracht kommt.

Bundes- wie Landespolizei bitten Geschädigte, die sich evtl. noch nicht gemeldet haben, mit den jeweiligen Behörden Kontakt aufzunehmen. Für den Bereich der Münchner S-Bahnen bitte unter 089/515550-1111 bei der Bundespolizeiinspektion München. Für die Polizei in Wolfratshausen unter 08171/42110.

Der dringend Tatverdächtige wird wie folgt beschrieben: ca. 175 cm groß, 35-45 Jahre alt, mit markanter Glatze und randloser Brille. Bekleidet war er häufig mit grauer Kapuzenjacke, hellblauer Jeans und schwarzen Turnschuhen.

Die Polizei bittet in diesem Zusammenhang darum, dass Betroffene, die derartige Vorfälle wahrnehmen, Zivilcourage zu zeigen und – ohne sich selbst in Gefahr zu bringen – sich schnellstmöglich (z.B. per Handy) aus der S-Bahn oder am Bahnhof an die Behörden zu wenden. Gerade bei exhibitionistischen Straftaten handelt es sich häufig um Wiederholungstäter. Wichtig für die polizeilichen Ermittlungen sind insbesondere auch Personenbeschreibungen und besondere Merkmale wie Tätowierungen o.ä., da nicht immer Videoaufzeichnungen existieren.

In den vorgenannten Fällen gilt der Dank der Bundespolizei insbesondere auch dem couragierten Verhalten der 16-Jährigen aus Geretsried. Dank ihrer Handybilder gelang es letztlich der Bundespolizeistreife den 42-Jährigen am Hauptbahnhof in München zu erkennen. So konnte der Tatverdächtige schnell ermittelt und letztlich auch identifiziert werden.

 

Quelle: Bundespolizeiinspektion München
Bildquelle: Bundespolizeiinspektion München

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