Studie „Sicherheit 2021“: Sichere, vertrauensvolle, autonome und neutrale Schweiz
Die Schweizer Stimmbevölkerung fühlt sich sicher und hat grosses Vertrauen in Schweizer Institutionen. Aussenpolitisch bevorzugt sie eine neutrale, politisch autonome Schweiz, die nur in wirtschaftlichen und humanitären Belangen mit anderen Staaten kooperiert.
Dies zeigen die Ergebnisse der diesjährigen Studie „Sicherheit“, die von der Militärakademie (MILAK) an der ETH Zürich und dem Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich herausgegeben wird.
Das mittlere Vertrauen in Schweizer Institutionen ist auch während der COVID-19-Pandemie im Januar 2021 überdurchschnittlich hoch und gegenüber Januar 2020 gestiegen. Nach wie vor ist das Vertrauen in die Polizei, die Wissenschaft und in die Gerichte am grössten. Dem Bundesrat wird ebenfalls überdurchschnittlich stark vertraut. Im Vergleich zum Januar 2020 hat das Vertrauen von Schweizerinnen und Schweizern in die Gerichte, den Bundesrat, das Eidgenössische Parlament und die politischen Parteien zugenommen.
Hohe Sicherheits- und geringe Bedrohungswahrnehmung
Das allgemeine Sicherheitsempfinden der Schweizer Stimmbevölkerung ist mit 95% (±0 Prozentpunkte) 2021 unverändert hoch. Die positive Zukunftseinschätzung der weltpolitischen Lage ist gegenüber dem Vorjahr und der verkürzten Nachbefragung (NBF – vom Juli 2020 zur Studie Sicherheit 2020, zur Messung möglicher Veränderungen im Meinungsbild der Schweizer Bevölkerung bedingt durch die COVID-19-Pandemie) um 8 Pp gestiegen, wird aber nach wie vor nur von einem Drittel der Befragten geteilt.
Der Zukunftsoptimismus in Bezug auf die Schweiz (83%) ist im Januar 2021 hingegen geringer als im Januar 2020 und unverändert im Vergleich zur NBF. Insgesamt fühlen sich Schweizerinnen und Schweizer ausserdem kaum bedroht. Als vergleichsweise erhöht wird die Bedrohung durch eine Pandemie, durch Cyber-Angriffe, durch die Verbreitung von Fake News oder durch eine Wirtschaftskrise eingeschätzt.
Neutral und bedingte aussenpolitische Öffnungsbereitschaft
Auch 2021 hält die Schweizer Stimmbevölkerung fast einstimmig an der Neutralität fest (96%, ±0 Pp). Aussenpolitisch zeigt sich die Schweizer Stimmbevölkerung bedingt öffnungsbereiter. Während einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der EU zugestimmt wird, werden auch 2021 eine EU-Annäherung und ein EU-Beitritt von einer klaren Mehrheit abgelehnt. Mehr Befragte als im Vorjahr sind der Ansicht, dass die Schweiz stärker mit der Uno kooperieren sollte.
Positive Einstellung gegenüber der Schweizer Armee
Die Notwendigkeit der Armee wird von 73% der Befragten befürwortet. Die Mehrheit der Schweizer Stimmbevölkerung zieht unverändert die Milizarmee (58%, +4 Pp) der Berufsarmee (38%, 2 Pp). Die in der NBF im Juli 2020 im Zuge des ersten CORONA Einsatzes der Schweizer Armee gemessenen historischen Höchstwerte bei der Zufriedenheit mit der Leistung und der Notwendigkeit der Armee sind im Januar 2021 wieder gesunken und entsprechen dem Niveau des Vorjahres.
Alternative Dienstmodelle
Im Januar 2021 ist in der Schweizer Stimmbevölkerung eine hohe Bereitschaft vorhanden, einen obligatorischen Dienst für Männer und Frauen mit freier Wahl zwischen Militär-, Zivil- oder Sozialdienst zu unterstützen (67%, +14 Pp gegenüber der letzten Erhebung 2015). Die Zustimmung einer Dienstpflicht ausschliesslich nur für Männer mit freier Wahl ist im Vergleich zu 2015 gesunken (52%, 8 Pp).
Durch die COVID-19-Pandemie eingeschränkte Lebensbereiche
Junge Erwachsene (18–29-Jährige) fühlen sich deutlich häufiger in ihrem Arbeitsleben, ihrem Freizeitverhalten und in ihrer psychischen Gesundheit durch die COVID-19-Pandemie beeinträchtigt als ältere Personen.
Durchführung der Studie
Die Daten der repräsentativen Studie „Sicherheit 2021“ wurden zwischen dem 5. und dem 26. Januar 2021 durch das Meinungsforschungsinstitut LINK erhoben. Hierfür wurden 1228 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger aus der Deutschschweiz, der Westschweiz und dem Tessin telefonisch befragt. Der Stichprobenfehler liegt bei einem Sicherheitsgrad von 95% im ungünstigsten Fall bei ±2.9%.
Quelle: Gruppe Verteidigung
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