LG G3: Quad-HD-Smartphone erscheint Anfang Juli in Europa

Anfang Juli 2014 wird der südkoreanische Elektronikkonzern LG das Premium-Smartphone G3 in Europa veröffentlichen. Dem Gerät wird das Potenzial zugesprochen, die Smartphone-Bestenlisten zu erobern.

Erfahren Sie schon jetzt, was das Smartphone zu bieten haben wird. Wir geben einen Ausblick auf Hard- und Software und verraten, wo die Stärken und Schwächen des Geräts liegen.

Display: Quad-HD-Bildschirm ist gestochen scharf, zeigt aber vereinzelt Schwächen

Das kapazitive Multitouch-Display des LG G3 punktet mit einer ausgezeichneten Reaktionsfähigkeit. Eine Besonderheit des Bildschirms ist die aus einer Auflösung von 1440 x 2560 Pixeln resultierende enorme Pixeldichte von 535 Pixeln pro Zoll (pixel per inch, ppi). Das Display misst 68 Millimeter in der Breite und 121 Millimeter in der Höhe, woraus sich eine Bildschirmdiagonale von 5,5 Zoll ergibt. Es nimmt etwa 75 % der Gerätevorderseite in Anspruch und löst faktisch mit etwa 1,7-mal mehr Bildpunkten auf als bei Full-HD-Displays der Konkurrenz.

Das klingt zunächst atemberaubend, in der Praxis jedoch geht dies zulasten der Bildschirmhelligkeit, die aber immerhin noch bei 475 cd/m² liegen soll. Zudem erkennt das menschliche Auge praktisch keinen Unterschied zu 1080p-Smartphone-Displays, die 1440p-Auflösung ist also nicht in jeder Hinsicht vorteilhaft. Übrigens: Ein derartiges Display verbraucht natürlich auch entsprechend Akkukapazität, beim LG G3 beansprucht der Bildschirm circa 70 % der Akkuleistung.

Prozessor, Arbeitsspeicher und Speicherkapazität: hohe Arbeitsgeschwindigkeit

In puncto Arbeitsgeschwindigkeit kann das LG G3 überzeugen. Als Herzstück des Geräts ist ein Qualcomm MSM8975AC Snapdragon 801 verbaut; dieser Vierkern-Prozessor leistet 2,5 GHz pro Kern und wird von 2 GB Arbeitsspeicher flankiert. Die Basisvariante liefert 16 GB Flash-Speicher, aber auch eine Variante mit 32 GB ist erhältlich – diese verfügt dann auch über 3 GB Arbeitsspeicher. Wer mehr Speicher benötigt, kann diesen über den integrierten microSD-Karten-Slot erweitern (Speicherkarten optional erhältlich).

Kamera: gute Bildqualität und rasanter „Laser“-Autofokus

Die integrierte Kamera löst mit 13 Megapixeln auf und kann mit einem präzisen und schnellen Autofokus überzeugen. Beim LG G3 kommt ein neuartiger Autofokus zum Einsatz: Die als Laser-Autofokus bezeichnete Technologie berechnet den Objektabstand innerhalb kürzester Zeit, statt konventionell Kontrastbereiche zu erkennen. Dies soll in der Praxis zu besseren Bildern führen. Ein Doppel-LED-Blitz hilft bei Schnappschüssen und Videoaufnahmen unter suboptimalen Lichtverhältnissen aus. Der Camcorder kann Videos mit einer Auflösung von bis zu 2160 x 3840 Bildpunkten ermöglichen. Als TV-Ausgang dient ein proprietärer HDMI-Anschluss.

Konnektivität: LG G3 punktet durch Vielseitigkeit

Das LG G3 bietet eine Vielzahl an Schnittstellen, die das Smartphone zum vielseitigen Allrounder machen. Mit verbaut sind unter anderem LTE Cat4, WLAN 802.11 a/b/g/n/ac, Bluetooth 4.0, NFC, ein Infrarot-Sender sowie ein micro-USB-, ein HDMI- und ein 3,5-mm-Klinke-Anschluss.



Akkukapazität und Akkulaufzeit: Sprechzeit ausgezeichnet, Online-Laufzeit reduziert

Die Akkukapazität des LG G3 liegt laut Hersteller bei 3000 mAh. Der Lithium-Ionen-Akku ist austauschbar, die Ladezeit von 0 auf 100 % beträgt etwa 185 Minuten. Erste Praxistests ergaben, dass der Akku des LG G3 eine Sprechzeit von circa elf Stunden sowie eine Online-Laufzeit von circa 5,5 Stunden ermöglicht. Das sind an sich keine schlechten Werte – insbesondere hinsichtlich der Sprechzeit – jedoch ist die Online-Laufzeit im Vergleich zum Vorgängermodell LG G2 spürbar verkürzt, nämlich um rund vier Stunden.

Verarbeitungsqualität: edle Optik trotz Kunststoff-Gehäuse

Insgesamt entsteht bei der Betrachtung des LG G3 ein positiver Ersteindruck. Die Material- und Verarbeitungsqualität wirkt hochwertig. Zunächst sticht vor allem das hochauflösende Display ins Auge. Aber auch die Bedienelemente sowie Rahmen und Rückseite wirken wertig. Dabei besteht die Oberfläche des LG G3 aus Kunststoff – dieser ist allerdings im Stil gebürsteten Aluminiums gehalten. Hier kann sich die Konkurrenz etwas abschauen, denn nicht jedes Smartphone mit Kunststoff-Gehäuse wirkt so edel wie das LG G3.

Software: Android 4.4.2 wird durch LG Optimus-UI ergänzt

Als Software wird beim LG G3 das mobile Betriebssystem Android 4.4.2 verwendet. Insgesamt läuft die Software flüssig und ist zudem gut individualisierbar. Mit dem User Interface LG Optimus UI versucht der Hersteller, die Benutzeroberfläche zu verbessern – die Bedienbarkeit soll davon ebenso profitieren wie die Optik. Das gelingt dem südkoreanischen Hersteller auch sehr gut, hier machen es andere Hersteller mit hauseigenen UIs deutlich schlechter. Die Anwendungssymbole erinnern an die Icons des Apple iOS – sie schaffen mehr Übersicht und eine ansprechende Optik.

Die Funktionalität des Betriebssystems bleibt aber ansonsten weitgehend unverändert. Hier findet der Hersteller eine ausgewogene Mischung aus altbewährter Technik und Neuheiten. Das LG Optimus UI bietet ein Nachrichtencenter mit Schnellzugriff-Funktion. Manchen Applikationen steht ein Splitscreenmodus zur Verfügung, wodurch zwei Anwendungen nebeneinander angezeigt werden können. Auch besteht die Möglichkeit, bestimmte Apps zu minimieren – dieses Verfahren kennt man vom Desktop-PC, allerdings unterstützen leider nicht alle Applikationen dieses Feature.

LG Smart Notice wertet den Startbildschirm auf, indem es mithilfe von Standorterkennung regionale Nachrichten, Wetter- und Stauinfos sowie die Uhrzeit und verfügbare WLAN-Netze anzeigt. Zudem empfiehlt es dem Nutzer die Deinstallation von Anwendungen, die über einen längeren Zeitraum nicht genutzt worden sind. Via Kill-Switch kann der Speicher des LG G3 bei Verlust aus der Distanz gelöscht und das Smartphone gesperrt werden.

Marktstart und Preis

Das LG G3 wird ab Juli 2014 in Europa erscheinen. Die Unverbindliche Preisempfehlung beträgt 669 Franken für die 16-GB- und 729 Franken für die 32-GByte-Variante.

 

Oberstes Bild: © Goran Bogicevic – Shutterstock.com

MEHR LESEN