Wir untersuchen Haushaltsmythen

Ob aufgrund Mamas guter Ratschläge oder aus Omas Trickkiste– gern machen sich im Haushalt Gewohnheiten und Regeln breit, die auf Empfehlungen und „das wurde schon immer so gemacht“ basieren. Viele dieser Mythen sind völlig falsch, während andere sogar zu einer Gefahr werden könnten.

Die Liste der Haushaltsmythen ist gross. Die meisten Legenden verbreiten sich durch Mundpropaganda und durchschreiten oft mehrere Generationen. Dabei kann man einige dieser Irrtümer schnell als komplett an den Haaren herbeigezogen erkennen, sobald man sich damit befasst und diese einmal durchdenkt. Die folgende Liste klärt sieben der beliebtesten Legenden in Schweizer Haushalten auf!

Mythos 1: Morgens sofort das Bett machen

Was in vielen Haushalten geschätzt wird, ist in Wahrheit nicht unbedingt förderlich für die Matratze. Denn in der Nacht schwitzen wir unter der Decke ganz automatisch, egal ob kühle Nächte im Herbst oder heisse Temperaturen im Sommer herrschen. Den Körper, der dann Feuchtigkeit ins Bett gibt, „entfernt“ man am Morgen zwar aus dem Bett, die Feuchtigkeit bleibt jedoch erhalten, wenn man sofort das Bett macht. Besser ist es, die Decke für mindestens eine Stunde zurückzuschlagen, das Fenster aufzumachen und das Bett mitsamt Matratze auslüften zu lassen. So verhindert man Verformungen der Matratze, auch reduziert man damit das Milbenrisiko erheblich.

Mythos 2: Kein Metall in die Mikrowelle stellen

Ein weiterer ausgesprochen hartnäckiger Mythos, der sich aber verzeihen lässt. Metall darf, entgegen der weitläufigen Meinung, durchaus in die Mikrowelle, wie Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut in einem Test feststellten. Die Ergebnisse besagen, dass Schalen aus Stahl oder Aluminium kein Problem für die Mikrowelle darstellen, sofern sie oben geöffnet und bis zum Rand gefüllt sind. Ein loser Metallklotz bereitet der Mikrowelle also durchaus Probleme, was sich auch sofort am Funkenflug erkennen lässt, allgemein ist Metall aber kein Tabu.

Mythos 3: In fensterlosen Räumen verhindert man Schimmel durch geöffnete Türen

In manchen Räumen, beispielsweise in Abstellkammern, mag das durchaus funktionieren. Häufig wird dieses Verfahren aber auch im Badezimmer genutzt, indem man nach dem Duschen richtig durchlüftet. In einem fensterlosen Bad ist das kaum anders möglich, jedoch ist ein solcher künstlich erschaffener Abzug keine wirklich tolle Lösung. Die Feuchtigkeit verfliegt so nicht, sondern setzt sich einfach in dem angeschlossenen Raum ab. Besitzt dieser ebenfalls kein Fenster, beispielsweise ein Flur, verdoppelt sich die Schimmelgefahr dann effektiv noch. Installieren Sie lieber eine hochwertige Lüftungsanlage im Bad und lassen diese ihre Arbeit erledigen.

Mythos 4: Bestimmtes System beim Einräumen der Spülmaschine

Viele Spülmaschinen-Nutzer schwören auf ein ausgeklügeltes System, nach dem Sie die Spülmaschine täglich einräumen. Dieses konzentriert sich beispielsweise auf eine bestimmte Ausrichtung der Teller oder darauf, Gabeln immer mit dem „Kopf“ zuerst oder Löffel in einem genauen Winkel in den Apparat zu stecken. Tests haben jedoch ergeben, dass ein wenig Chaos in der Spülmaschine tatsächlich zu besseren Ergebnissen führt, da das Wasser in diesem Fall abgelenkt und weitergeleitet wird. Ein zu steifes System mindert also dementsprechend sogar Waschleistung der Spülmaschine.


Wein wird immer liegend aufbewahrt. (Bild: Silberkorn / Shutterstock.com)
Wein wird immer liegend aufbewahrt. (Bild: Silberkorn / Shutterstock.com)


Mythos 5: Wein immer liegend aufbewahren

Ein eleganter Weinkeller kommuniziert Stil, Luxus und Eleganz. Häufig kommt aber auch ein populäres Vorurteil zum Vorschein: Wein solle ausschliesslich im Liegen gelagert werden. Dies ist aber nicht ganz richtig, denn zahlreiche Experten sind sich einig, dass Wein für ein bis zwei Jahre auch stehend gelagert werden kann. Der Mythos verwundert aber kaum, denn Weinlager und Weinkühlschränke im Weinkeller sind beinahe immer so aufgebaut, dass die Flaschen nur liegend darin aufbewahrt werden können.

Mythos 6: Spinnen einfach wegsaugen

Hält man mit dem Staubsauger auf die kleinen Krabbeltierchen drauf, hat man diese zweifelsohne erst einmal „entsorgt“. Solange der Staubsauger aber keine Rücklaufklappe besitzt, was nur bei den wenigsten Geräten der Fall ist, bringt das jedoch gar nichts. Die Spinne wühlt sich problemlos durch den Staub im Innenbereich durch und krabbelt dann einfach wieder in die Freiheit. Im schlimmsten Fall setzt die Spinne ihr Nest dann an einer dunklen Stelle, wo üblicherweise nur der Staubsauger aufbewahrt wird. Deshalb sollten Spinnen entweder mit einem Stück Küchenrolle zerquetscht oder, wenn es weniger radikal sein soll, mithilfe eines Glases und eines Untersetzers nach draussen transportiert werden.

Mythos 7: Fenster putzen mit Zeitungspapier

Was sich schon wie eine schlechte Idee anhört, ist in Wirklichkeit eine absolut fürchterliche Idee. In vielen sogenannten „Mutti- und Haushaltstipps“ findet man Zeitungspapier als Reinigungsmittel für die Fenster, welches angeblich Flecken und Schlieren verhindern soll. Die Realität sieht aber anders aus, denn die Druckerschwärze löst sich bei der Feuchtigkeit, sorgt für ruinierte Fensterrahmen und verhindert noch nicht einmal Schlieren am Fenster. Besser ist der Einsatz von Fensterleder und/oder Abziehern.

 

 

Oberstes Bild: © Evok20 – Shutterstock.com

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