Lübeck-Fans demolieren Zug - Polizei verfolgt Straftaten konsequent

Hannover / Hamburg / Lübeck. Das Fußballspiel der Regionalliga Nord zwischen Hannover 96 II und dem VfB Lübeck hat am Sonntagabend bei der Rückfahrt der Lübecker Fans für einen größeren Polizeieinsatz im Bahnhof Uelzen gesorgt.

Über 230 Anhänger des Lübecker Vereins wurden dort durch die Bundespolizei einer Bearbeitungsstraße zugeführt, um deren Identitäten festzustellen.

Hintergrund waren massive Sachbeschädigungen der Lübecker Anhängerschaft in einem Zug auf dem Hinweg zum Fußballspiel bei der 2. Mannschaft von Hannover 96. Ein Abteil des Zuges wurde derart beschädigt und verdreckt, dass eine Weiterfahrt dieser Zugeinheit ab Hannover nicht mehr möglich war und der Zug ausgesetzt werden musste. Im Bahnhof Harburg hatte es zuvor bereits Sachbeschädigungen gegeben, welche durch Lübecker Fans begangen wurden.

Auch nach Ankunft in Hannover kam es in der bereitgestellten Sonderbahn sowie im Eilenriedestadion zu weiteren Tathandlungen. Aufgrund des gezeigten Verhaltens sowie der hohen Gewaltbereitschaft begleitete die Landespolizei die Lübecker Anhängerschaft nach Spielende bis zum Hauptbahnhof.

Die Lübecker Fans behinderten im weiteren Verlauf der Rückreise die Abfahrt ihres Zuges im Bahnhof Uelzen, da sie anscheinend auf den Gegenzug warten wollten, der mit einer großen Anzahl Fans von Hannover 96 besetzt war. Diese befanden sich auf der Heimreise nach dem Auswärtsspiel ihrer 1. Mannschaft beim FC St. Pauli. Der Zug mit den Hannoveraner Fans wurde vor der Einfahrt in den Bahnhof Uelzen gestoppt, sodass diese nicht auf die gewaltbereiten Lübecker treffen konnten.

Die Bundespolizeidirektion Hannover nahm die zahlreichen Vorfälle zum 1. Spieltag der Rückrunde zum Anlass, um am Bahnhof Uelzen eine Bearbeitungsstraße einzurichten, damit die Personalien der Lübecker Fußballanhänger festgestellt werden konnten. Durch Videoauswertungen aus dem Bahnhof Harburg sowie dem beschädigten Zug sollen dann im Nachgang Straftäter ermittelt werden.

Durch die Einrichtung der Bearbeitungsstraße am Bahnhof Uelzen konnte die Bundespolizei insgesamt 237 Anhänger des VfB Lübeck identifizieren. Nicht ohne weitere Straftaten! Drei Mal leisteten die Fans im Rahmen der Identitätsfestsellungen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, was wiederum weitere Strafanzeigen zur Folge hatte. Dabei wurde ein eingesetzter Bundespolizist leicht verletzt. Michael Schuol, Präsident der Bundespolizeidirektion Hannover sagte dazu: „Derartigen Gewaltexzessen, wie in diesem Fall durch Lübecker Fans, werden wir auch künftig konsequent begegnen“

 

Quelle: Bundespolizeidirektion Hannover
Titelbild: Symbolbild © FooTToo – shutterstock.com

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