Kanton BS: Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 - mehr Anzeigen als im Vorjahr
Der schweizweite Anstieg der im Jahr 2022 polizeilich registrierten Straftaten spiegelt sich auch im Kanton Basel-Stadt. Die am Dienstag veröffentlichte kantonale Polizeiliche Kriminalstatistik 2022 zeigt unter anderem bei den Gewalt- und Sexualdelikten steigende Werte.
Zurückgegangen sind dagegen die Anzeigen wegen Einbruchdiebstählen. Die Gesamtzahl der bei der Jugendanwaltschaft Basel-Stadt angezeigten Delikte ist ebenfalls gestiegen.
Insgesamt sind im vergangenen Jahr 27’460 (2021: 24’763) Anzeigen eingegangen, was einer Steigerung von elf Prozent entspricht. 25’262 (22’585) Anzeigen betreffen gemäss der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 für den Kanton Basel-Stadt Delikte gemäss Strafgesetzbuch (StGB), 2198 (2178) Anzeigen solche gemäss Betäubungsmittelgesetz (BetmG). Um 14 Prozent zugenommen haben die Vermögensdelikte (2022: 18’048/2021: 15’857), wobei die Einbruchdiebstähle deutlich abgenommen haben (1019/1277). Beim Raub ist indes eine signifikante Zunahme von 48 Prozent (141/95) zu verzeichnen.
Doppelt so viele Anzeigen wegen Verdachts auf Menschenhandel
Um 18 Prozent erhöht hat sich die Anzahl Anzeigen wegen Gewaltdelikten (2724/2311). Im Berichtsjahr gab es ein (2) vollendetes Tötungsdelikt und 17 (18) versuchte. Die Anzahl der angezeigten Körperverletzungen ist gestiegen (408/318). Leicht angestiegen sind die Anzeigen wegen Gewalt und Drohung gegen Beamte (325/319), ebenso die angezeigten Delikte im Kontext von Häuslicher Gewalt (720/709).
Im vergangenen Jahr waren neun Prozent weniger Anzeigen wegen Freiheitsdelikten zu erfassen (2766/3027); zwanzig (10) Anzeigen gingen ein wegen Verdachts auf Menschenhandel. Bei den Sexualdelikten zeigt die Anzeigenstatistik eine Zunahme um knapp vierzig Prozent (357/256). 1201 (1026) Anzeigen betrafen die Digitale Kriminalität. In 722 (698) Fällen ging es dabei um Betrug, in 42 (34) um Erpressung.
Das Fallaufkommen in der Betäubungsmittelkriminalität ist gegenüber dem Vorjahr praktisch gleich (2198/2178).
Mehr angezeigte Jugendgewalt in Basel-Stadt
Einen Anstieg bei der Anzahl der angezeigten Delikte weist auch die Statistik der Jugendanwaltschaft Basel-Stadt aus: 1774 Anzeigen gingen bei ihr im Berichtsjahr ein, 1594 waren es im Vorjahr. Beinahe verdoppelt haben sich die Anzeigen wegen Gewaltdelikten (2022: 208/2021: 115), was vorab Körperverletzungen und Tätlichkeiten geschuldet ist.
Weiterhin auf hohem Niveau bewegen sich die Anzeigen wegen Verstössen gegen das Strassenverkehrsgesetz, SVG, (236/208) und gegen das Ausländer- und Integrationsgesetz, AIG (284/235). Bei den SVG-Delikten handelt es sich hauptsächlich um einfache Verletzungen von Verkehrsregeln aller Art, das Führen von Motorfahrzeugen ohne Führerausweis – dies in aller Regel bei so genannten Trendfahrzeugen. Dies gilt ebenfalls für jene Fälle, in denen Jugendliche dabei erwischt werden, wie sie auf nicht betriebssicheren Fahrzeugen unterwegs sind. Die AIG- Widerhandlungen drehen sich in aller Regel um rechtswidrige Einreisen und/oder Aufenthalte sowie um Missachtungen der Ein- oder Ausgrenzung.
Quelle: Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt
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