WWF - Energiewende in der Schweiz noch verhalten
Der WWF Schweiz vertritt zusammen mit anderen Umweltorganisationen im Rahmen der Umweltallianz (Greenpeace, Pro Natura, VCS und WWF) den Standpunkt, dass die Energiewende auf nationaler Ebene eher verhalten läuft, während sie international an Schwung gewonnen hat.
Die Energiestrategie 2050 wirke wie ein lauer Kompromiss, so WWF Schweiz, sei aber ein erster Schritt in die richtige Richtung. Die Schlagkraft der erneuerbaren Energieträger beweise, dass die Schweiz reif für einen geordneten Ausstieg aus der Kernenergie sei. Weiter meint WWF Schweiz:
„Die Schweizer Energiewende zeigt zaghafte, aber feststellbar Fortschritte gegenüber dem Vorjahr. 7 von 20 Indikatoren des Energiewende-Indexes der Umweltallianz haben sich positiv entwickelt. Die CO2-Emissionen aus der Energieerzeugung sind um 1 Mio. Tonnen gesunken und der Anteil an erneuerbarer Energie am Gesamtenergieverbrauch ist deutlich gestiegen.
Der ungeplante Stillstand von AKW hat zu langsamer wachsenden Atommüllbergen geführt. Voll auf Kurs ist die Energiewende bei den Energieausgaben für die Volkswirtschaft, den Ausgaben für Stromimporte und bei den Stromkosten pro Haushalt. Trotzdem droht die Schweiz den globalen Trend zu verpassen. Bei Indikatoren wie Atomsicherheit, Energieeffizienz oder Effizienz des Personenverkehrs rumpelt es gehörig.
Global ist mehr Energiewende-Dynamik
Die globale Dynamik zeigt, wo die Post abgeht: bei den Erneuerbaren. Weltweit übertreffen 2015 die Investitionen in den Zubau von erneuerbarer Energie (286 Mrd. US-Dollar) die Investitionen in Gas und Kohle (130 Mrd. US-Dollar) deutlich.
In der Schweiz kommt der Schwung bei der Energiewende vor allem von der Bevölkerung und aus dem Gewerbe. Die Politik bremst eher als zu befeuern. Die aktuellen Zahlen der Umweltallianz zeigen: Setzt sich der Trend fort, werden 2025 genügend Projekte für erneuerbare Energieerzeugung vorliegen, um alle Schweizer AKW zu ersetzen
Für JA zur Energiestrategie 2050 und Atomausstieg
Die Energiestrategie 2050 ist – kurz vor der letzten Differenzbereinigung im Parlament – für die Umweltorganisationen ein Kompromiss, aber ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Sie verschafft der Schweiz gegenüber dem Szenario ‚Weiter wie bisher‘ erhebliche Vorteile. Die wenigen verbliebenen Gegner der Energiestrategie legen keine Alternative vor.
Daher sagt die Umweltallianz entschieden JA zur Energiestrategie 2050. Gegenüber dem, was ökologisch bzw. sicherheitstechnisch notwendig wäre, ist die Vorlage jedoch unbefriedigend. Der Atomausstieg muss deshalb mit der Volksabstimmung am 27. November verbindlich festgelegt werden.“
Artikel von: WWF Schweiz
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