Lieber Vertragsfreiheit als Versicherungspflicht

Mehr als 28% der Schweizer wollen auf die Versicherungspflicht bei der Krankenkasse verzichten. Stattdessen würden sie eine Vertragsfreiheit vorziehen, wie sie in den USA üblich ist. Die Tatsache, dass die Schweizer im Allgemeinen mit ihrer Krankenkasse zufrieden sind, lässt den Schluss zu, dass es das Prämienniveau ist, das problematisch ist.

Die Online-Vergleichsplattform bonus.ch wollte im Rahmen der Grundkrankenversicherung die Meinung der Schweizer über die Versicherungspflicht erfahren. Anlässlich ihrer jährlichen Zufriedenheitsumfrage über die Krankenkassen konnten sich die Versicherungsnehmer auch zur Versicherungspflicht äussern.

Ja zur Vertragsfreiheit

Regionale Unterschiede

Mit 40.32% Ja-Stimmen, also 2 von 5 Personen, hebt sich das Tessin deutlich von den anderen Sprachregionen ab: In der Westschweiz und in der Deutschschweiz ist der Trend zur Vertragsfreiheit 26.81% bzw. 26.63% Ja-Stimmen, also 1 Person von 4, weniger stark.

Kantonale Unterschiede

Was die Kantone betrifft, so kann man feststellen, dass im Kanton Aargau fast die Hälfte der Versicherungsnehmer auf die Versicherungspflicht verzichten möchte, während das im Wallis nur bei fast jeder fünften Person der Fall ist. Und in den Kantonen Neuenburg und Jura, zwei Kantone, die in 2015 mit einer starken Prämienerhöhung konfrontiert waren, würde ein Drittel der Bevölkerung gerne die Möglichkeit der Vertragsfreiheit haben.

Obwohl die Schweizer angeben, mit ihrer Krankenversicherung zufrieden zu sein, scheint das Prämienniveau für über 28% der befragten Personen der Grund zu sein, die Versicherungspflicht in der Schweiz zu hinterfragen.

Dieses Jahr wird die Prämienerhöhung genauso hoch oder sogar noch höher wie im letzten Jahr (4%-5%) ausfallen. Man kann also davon ausgehen, dass 12% bis 15% der Schweizer ihre Krankenkasse für 2017 wechseln werden. Das könnte bedeuten, dass die Konkurrenz zwischen den Versicherungen von den Versicherungsnehmern als unerlässlich beurteilt wird, die Versicherungspflicht aber als weniger unverzichtbar. Die Belastung der Krankenkassenprämien für die Familienbudgets hat ein unverhältnismässig hohes Niveau erreicht!

 

Artikel von: bonus.ch S.A.
Artikelbild: © Tashatuvango – shutterstock.com

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