Kanton Zug: Sicherheit im Kanton Zug – Polizeiliche Statistik 2022

Die Broschüre „Sicherheit im Kanton Zug – Polizeiliche Statistik“ für das Jahr 2022 liegt vor. Die Broschüre gibt Einblick in die Verkehrs- und Kriminalstatistik der Zuger Polizei und beleuchtet Projekte als auch Herausforderungen.

Im Jahr 2022 gab es mehr Verkehrsunfälle, während die Zahl der Straftaten sank.

Erneut konnte eine grosse Mehrheit der Delikte aufgeklärt werden. „Wenn wir die aktuelle Weltlage „von aussen“ betrachten, fühlen wir uns äusserst privilegiert und sicher in der Schweiz. Und dieses Gefühl täuscht nicht: Die Sicherheitslage im Kanton Zug ist gut. Das bestätigen auch die Zahlen der vorliegenden Polizeilichen Statistik“, freut sich Sicherheitsdirektorin Laura Dittli. Und sie nennt ein Beispiel: „Die Zuger Polizei verzeichnete 2022 erfreulicherweise keinen Anstieg bei den Delikten rund um häusliche Gewalt. Dies darf darauf zurückgeführt werden, dass in den letzten Jahren zahlreiche Massnahmen umgesetzt wurden, darunter die interne Sensibilisierung und Aufklärung oder das Projekt „Gegen Häusliche Gewalt“, das den Schwerpunkt in der Verhinderung von Wiederholungstaten setzte“.

Die Broschüre stellt neben der Verkehrs- und Kriminalstatistik auch die unbekannteren Seiten der Zuger Polizei vor. Die Nachwirkungen der Pandemie, die Migration durch den Ukraine- Krieg und die Vorbereitungen auf eine mögliche Energiemangellage beschäftigten die Zuger Polizei neben der Verkehrssicherheit und der Kriminalitätslage stark. Weiterhin steigend sind die Cyberdelikte – alleine im Jahr 2022 gab es einen Anstieg von 417 auf 448 Delikte zu verzeichnen. „Die Komplexität der Fälle ist sehr hoch und Deliktsformen entwickeln sich rasch weiter. Neben der Prävention und Beratung im Bereich der Cyberkriminalität müssen die Spezialistinnen und Spezialisten deshalb interkantonal und auch national noch enger zusammenarbeiten“, sagt Kommandant Thomas Armbruster und ergänzt: „Im Bereich Cyberdelikte und insbesondere Kryptowährungen hinkt die Strafverfolgung den Kriminellen stark hinterher.“ Wie in den meisten anderen Kantonen hat auch im Kanton Zug die Verdachtslag e bezüglich Tätigkeiten der Organisierten Kriminalität zugenommen. Die derzeitigen Ermittlungsressourcen reichen allerdings nicht aus, um den vorhandenen Hinweisen nachzugehen und Ermittlungen zu tätigen.

Fachkräftemangel

In einigen Teilen der Schweiz fehlen viele Polizistinnen und Polizisten. Regelmässige Nacht- und Wochenendeinsätze und die steigende Aggressivität auf der Strasse fördern die Attraktivität der Arbeit nicht unbedingt. Leider geht der Fachkräftemangel auch an der Zuger Polizei nicht spurlos vorbei. Dieser macht sich besonders bei Spezialistinnen und Spezialisten sowie Querschnittsfunktionen bemerkbar.

Bei Fachkräften aus Informatik und Forensik ist die Polizei nicht mehr in der Lage, mit den marktüblichen Löhnen mitzuhalten. Entsprechend wird die Rekrutierung anspruchsvoller und das Personalmarketing muss intensiviert werden.

Nach wie vor gut ist die Situation bei der Rekrutierung von Polizeianwärterinnen und – anwärtern. Im Gegensatz zu anderen Korps kann die Zuger Polizei immer noch aus Bewerbenden auswählen und die hohen Qualifikationsvorgaben umsetzen. Zudem wurde der Bewerbungsprozess überarbeitet und die Rekrutierungszeit stark verkürzt.

Der aktuelle Fachkräftemangel bei der Polizei macht einmal mehr deutlich: Angepasste Arbeitsbedingungen und Teilzeitmodelle werden immer wichtiger, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Für Sicherheitsdirektorin Laura Dittli ein zentrales Thema: „Unser höchster Anspruch ist, dass die Berufe bei der Polizei weiterhin attraktiv bleiben. Und unser Ziel ist es, die besten Frauen und die besten Männer für uns zu gewinnen. Ums o mehr freut es mich, dass bei der Zuger Polizei entsprechende Massnahmen in Erarbeitung sind.“

Schwerpunkte 2023

Das Projekt zur Beschaffung neuer Dienstwaffen ist bereits gestartet. Die Umsetzung ist für das Jahr 2023 geplant. Ausserdem wird die Kommunikations-Infrastruktur von Polycom im Rahmen des Projekts „WEP 2030“ auf die nächste technische Generation überführt. Auch wird 2023 der Startschuss für die Realisierung des Projekts „VISION 2025“ gegeben. Die Umsetzungsmassnahmen werden in enger Abstimmung mit den Bauten in Luzern und Schwyz getätigt. Die Betriebsaufnahme der „Einsatzleitzentrale Brünig-Achse“ und der „Einsatzleitzentrale Gotthard-Achse“ in gegenseitiger Redundanz wird per 2028/2029 in Aussicht gestellt.

Weiter legt die Zuger Polizei den Fokus im Jahr 2023 auf das Mobilitätskonzept mit einer entsprechenden Fahrzeugstrategie. „Wir prüfen, in welchen Bereichen wir Fahrzeuge mit alternativem Antrieb einsetzen können“, erläutert Kommandant Thomas Armbruster. Auch die Digitalisierung wird weiter vorangetrieben. Zusammen mit Digital Zug hat die Zuger Polizei eine Lernplattform beschafft, die im laufenden Jahr produktiv wird. Die Lernplattform ermöglicht die Erfassung der bislang jährlich über 2’000 internen Ausbildungen. Diese können von der Ausschreibung bis zu den Bildungsnachweisen in diesem System bewirtschaftet werden. „Wir gehen mit unserer neuen Lernplattform keinen Sonderweg, sondern schliessen uns anderen Polizeikorps wie Bern oder St. Gallen an und profitieren von den jahrelangen Erfahrun gen anderer Korps“, betont Kommandant Thomas Armbruster.

 

Quelle: Zuger Polizei
Titelbild: Symbolbild © Zuger Polizei

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