Travail.Suisse – mehr Hilfe für pflegende Angehörige

Travail.Suisse, die Dachorganisation Schweizer Arbeitnehmer, macht darauf aufmerksam, dass die Behandlungsfrist von zwei parlamentarischen Initiativen zu pflegenden Angehörigen abläuft. Die Initiativen waren 2011 von der früheren Nationalrätin Lucrezia Meier-Schatz eingereicht worden.

Das Parlament habe am Freitag die Möglichkeit, die Behandlungsfrist zu verlängern. Diese Formalie stosse aber offenbar auf Widerstand, obwohl es unbestritten sei, dass die generationenübergreifende Hilfe innerhalb der Familien gefördert und vereinfacht werden müsse. Travail.Suissse ruft die Parlamentarier daher dazu auf, die Diskussion über diese Thematik nicht zu stoppen. Weiter erklärt Travail.Suisse:

„In naher Zukunft wird es in der Schweiz immer mehr ältere Menschen geben, die Pflege und Unterstützung benötigen. Viele der Betroffenen wünschen sich, solange wie möglich zuhause leben zu können. Um ihnen das zu ermöglichen, bieten ihnen die Angehörigen ihre Hilfe an – auch wenn sie daneben noch berufstätig sind. Diese grosse, von den Arbeitnehmenden geleistete Arbeit findet wenig Anerkennung und, was noch schlimmer ist, gefährdet wegen der fehlenden Erholung die Gesundheit der Hilfeleistenden. 

Arbeit muss fortgesetzt werden

Die erste 2011 von Nationalrätin Lucrezia Meier-Schatz eingereichte parlamentarische Initiative fordert eine Betreuungszulage von 25 Franken pro Monat für pflegende Angehörige. Mit dieser, vor allem symbolischen Zulage soll die ehrenamtlich innerhalb der Familien geleistete Arbeit anerkannt werden. Die zweite parlamentarische Initiative verlangt einen bezahlten Urlaub von sieben Tagen pro Jahr für Personen, die ihre älteren, behinderten oder chronisch kranken Angehörigen unterstützen, begleiten und pflegen.

Beide Initiativen wurden vom Nationalrat und seiner vorberatenden Kommission angenommen. Die Behandlungsfrist läuft indes ab und die Massnahmen, die der Bundesrat vorsieht, um die pflegenden Angehörigen zu entlasten, sind nach wie vor nicht bekannt. Es ist deshalb zu hoffen, dass das Parlament die zwei Vorstösse morgen nicht abschreibt. Die Kommission muss ihre Arbeiten in diesem sensiblen Bereich fortsetzen.“

Am 25. Oktober 2016 wird Travail.Suisse im Rahmen einer halbtägigen Veranstaltung die Internetseite www.info-workcare.ch lancieren. Sie richtet sich an berufstätige Personen, die Angehörige pflegen. Diese erste nationale Plattform verfolgt das Ziel, die generationenübergreifende Hilfe innerhalb der Familien zu stärken, indem sie den Betroffenen kostenlos Informationen, Tipps, Serviceleistungen und Kontaktadressen zur Verfügung stellt.

 

Artikel von: Travail.Suisse
Artikelbild: © Alessandro Di Noia – istockphoto.com

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