Energiestrategie 2050 – Schweizer E-Unternehmen zufrieden
Der Verband der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen (VSE) zeigt sich zufrieden mit der Verabschiedung der Energiestrategie 2050 (ES2050). Damit habe das Parlament wieder klare Rahmenbedingungen geschaffen. Der Verband begrüsst dabei ebenso den Verzicht auf Laufzeitgrenzen für die bestehenden Kernkraftwerke wie die anvisierte Marktorientierung bei erneuerbaren Energien. Die Unterstützung der bestehenden Grosswasserkraft sei ausserdem ein wichtiger Schritt für eine sichere Energieversorgung.
„Die Schweizer Wasserkraft ist nicht nur heute, sondern erst recht in Zukunft systemrelevant für die Schweizer Stromversorgung“, sagt VSE-Direktor Michael Frank. „Sie ist dank ihrer Leistungsfähigkeit, Umweltfreundlichkeit und Flexibilität die wichtigste strategische Komponente zur erfolgreichen Umsetzung der Energiestrategie 2050“.
Mit der Verabschiedung der ES2050 durch die Eidgenössischen Räte würden die wirtschaftlichen Probleme der Wasserkraft gelindert, seien aber noch nicht gelöst. Weitere Massnahmen müssten diskutiert werden, um die inländische Produktion wieder wettbewerbsfähig und rentabel zu machen.
Energie-Gesamtsicht ist notwendig
Der VSE habe sich in den letzten Jahren intensiv mit der ES2050 auseinandergesetzt – und den politischen Prozess von Beginn an konstruktiv begleitet. „Entscheidend war stets die Sicht auf Energie als Gesamtsystem – statt einer einseitigen Fokussierung auf Strom“, so Frank. „Der Branchendachverband konnte zentrale Anliegen erfolgreich zuhanden der Politik unterbringen“. Auch in Zukunft werde der VSE eine Energie-Gesamtsicht vertreten. Er werde sich für einen pragmatischen Netzausbau, diskriminierungsfreie Integration neuer Produzenten und verursachergerechte Tarifmodelle einsetzen. Subsidiäre Regelungen durch die Branche stünden dabei jeweils im Vordergrund.
Das zweite Massnahmenpaket der ES2050 sieht bezüglich erneuerbarer Energien einen Systemwechsel vor, von einem Fördersystem zu einem Lenkungssystem. Der VSE unterstützt diesen Ansatz, sofern das Lenkungssystem keine fiskalpolitischen Ziele verfolgt – und nicht Strom, sondern das Treibhausgas CO2 besteuert wird. „Produzenten erneuerbarer Energien können in einem solchen Umfeld ihre Stärken ausspielen. Konsequente Direktvermarktung und Auktionen sind dort die richtigen Instrumente“, sagt Michael Frank.
Starke Netze für die Zukunft
Für die Energiezukunft fundamental seien auch leistungsfähige und zuverlässige Netze. „Der VSE begrüsst und unterstützt die Strategie Stromnetze, sieht aber weiteren Optimierungsbedarf. Netzbauprojekte erfordern straffere Bewilligungsverfahren, Dienstbarkeiten sollen rascher und pragmatisch erneuert werden können“, so Frank. Dem Bund komme überdies eine aktive Rolle in der Öffentlichkeitsarbeit zu, um an breiter Front Akzeptanz für den Um- und Ausbau der Netzinfrastruktur zu schaffen.
Artikel von: Verband der Schweizerischen Elektrizitätsunternehmen (VSE)
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