Kinderhilfe Betlehem – eine vorweihnachtliche Geschichte
Die Kindlerhilfe Betlehem ist ein internationales christliches Hilfswerk mit deutsch-schweizerischen Wurzeln, das vor allem über das Caritas Baby Hospital in Bethlehem Hilfe leistet. Auch im ablaufenden Jahr konnte die Arbeit des Hospitals mit zahlreichen Massnahmen unterstützt werden. Nachfolgend geben wir einen Einblick in das segensreiche Wirken des Krankenhauses. Eine Geschichte sagt dabei mehr als ein nüchterner Bericht oder Zahlen:
Bereits in der Schwangerschaft erfährt Suhair, dass ihr Sohn mit einem angeborenen Nierenleiden auf die Welt kommen wird. Nur durch rasche und professionelle medizinische Hilfe können Spätschäden verhindert werden. Suhair entscheidet sich, ihren Sohn im Caritas Baby Hospital behandeln zu lassen.
Bereits von Kind auf bekannt
Als Suhair ein Kind war, hat sie oft im Caritas Baby Hospital übernachtet. Nicht, weil sie selbst krank war, sondern weil ihr kleiner Bruder Ala seine Schwester bei sich haben wollte. Der Junge mit Down-Syndrom war oft wochenlang hospitalisiert und Suhair blieb bei ihm, wenn sich die Mutter daheim um die anderen Geschwister kümmern musste.
Vieles hat sich in dieser Zeit verändert. Suhair ist zuhause ausgezogen. Sie hat geheiratet, ein Jahr später Matthew zur Welt gebracht. Als sie ihren zweiten Sohn erwartet, teilt ihr der Frauenarzt mit, dass etwas mit einer Niere des Kindes nicht stimme. Mit Blick auf die Ultraschallbilder rät er der Hochschwangeren, den Jungen nach der Geburt umgehend genau untersuchen zu lassen. So geht sie wenige Tage nach Andrews Geburt mit dem Baby zur ersten Untersuchung ins Spital.
Unser Familien-Spital
Suhair ist in Sorge und doch voll Vertrauen. Seit ihrer Kindheit weiss sie, dass das „Caritas Baby Hospital die erste Adresse für ein krankes Kind ist. Es ist unser Familien-Spital“, erläutert sie lachend. Seit seiner Geburt wird der kleine Andrew nun dort regelmässig untersucht, die Nierenwerte kontrolliert, ein Ultraschall gemacht und alle Parameter verglichen. Zweimal musste Andrew im letzten Jahr wegen einer Infektion der Harnwege stationär aufgenommen werden.
Manchmal fragt sich Suhair, ob sie Andrew nicht zu viel Aufmerksamkeit zukommen lässt und Matthew, sein grösserer Bruder, dabei zu kurz kommt. „Ich weiss ja, wie sich das anfühlt“, erzählt sie. „Als Ala mit dem Down-Syndrom auf die Welt kam, änderte sich damals unser gesamtes Familienleben.“ Heute versteht sie aus eigener Erfahrung, welch grosse Herausforderung es ist, ein krankes Kind in der Familie zu haben. „Zum Glück kann ich auf meine Familie zählen und ich bin dankbar, dass mich meine Mutter so unterstützt.“
In der 3. Generation in Behandlung
Suhair und ihre Mutter Nadia haben bis heute ein sehr enges, inniges Verhältnis. Wann immer es möglich ist, kommt Suhair mit den beiden Söhnen ins Haus ihrer Eltern. Es ist viel schlichter als die moderne Wohnung, in der die 30-Jährige jetzt mit ihrem Mann Johnny lebt – aber es ist voll mit Herzlichkeit und Leben. Suhairs Vater schnitzt Krippenfiguren, ein typischer Beruf für christliche Familien. „Davon eine Grossfamilie zu ernähren bedeutet Verzicht und Entbehrungen. Wir hatten wirklich sehr wenig Geld“, erzählt Suhairs Mutter Nadia. „Sie glauben gar nicht, wie froh ich war, dass ich unsere sechs Kinder damals im Caritas Baby Hospital kostenlos behandeln lassen konnte.“
Dass der kleine Andrew heute so unbeschwert lebt und er trotz der angeborenen Probleme an einer Niere keine Spätschäden haben wird, ist der konsequenten und professionellen Behandlung im Spital zu verdanken. Suhair erzählt von einer der ersten Kontrolluntersuchungen mit dem kleinen Andrew. Sie war aufgeregt, wurde von ihrer Mutter begleitet. Da kommt zufällig Chefärztin Dr. Hiyam Marzouqa in den Raum und begrüsst die Familie herzlich. „Sie hat sich genau an meine Mutter erinnert, obwohl so viele Jahre vergangen waren.“ Dann ertönt der Lautsprecher und Suhair wird mit Andrew ins Sprechzimmer gerufen.
Artikel von: Kinderhilfe Bethlehem / Padrutt PR AG
Artikelbild: Andrew mit seinem Neffen Ala. Die beiden sind ein Herz und eine Seele. (© Meinrad Schade)