Neu: Kanton Luzern unterstützt Maturand(inn)en bei der Studienwahl
Wer kennt das nicht – da hat man nach vielen Jahren Schule endlich die Matura geschafft und dann steht man auf einmal vor der grossen Frage: Was soll ich studieren? Wohin soll mein beruflicher Lebensweg gehen?
Der Kanton Luzern führt jetzt ein neues, einheitliches Konzept zur Unterstützung seiner Maturandinnen und Maturanden bei der Studienwahl ein. Dadurch erhalten Gymnasiastinnen und Gymnasiasten künftig eine vereinheitlichte Beratung und Unterstützung bei ihrer Studien- und Berufswahl. Die rechtzeitige vertiefte Auseinandersetzung soll Studienabbrüche und Studienfächerwechsel verringern.
Viele Maturandinnen und Maturanden tun sich schwer mit der Wahl ihres Studiums oder Berufs. Ab diesem Schuljahr sollen die Jugendlichen deshalb nach einem einheitlichen Fahrplan auf die Zeit nach dem Gymnasium vorbereitet werden. Zukünftig stellen alle Luzerner Gymnasien die gleichen Angebote zur Studien- und Berufswahl bereit.
Der „Studienwahl-Fahrplan“ regelt die Rolle und Aufgabe der Schulen und der Studienberatung des BIZ (Beratungs- und Informationszentrum für Bildung und Beruf) und legt einen verbindlichen Ablauf für die Beratungs- und Unterstützungsleistungen fest. Damit besteht erstmals ein zielgerichtetes und in zeitlicher Abfolge abgestimmtes Entscheidungsinstrument. Der Kanton Luzern reagiert damit einerseits auf die Resultate einer Befragung von ehemaligen Gymnasiasten und setzt andererseits die Empfehlungen der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) um.
Aktive Unterstützung bei der Studien- bzw. Berufswahl
Bis anhin boten die Gymnasien vielseitige Unterstützung bei der Berufs- und Studienwahl an. Dazu gehörten der Besuch an der Zentralschweizer Bildungsmesse ZEBI, die Möglichkeit zu Gesprächen mit Fachpersonen der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, zahlreiche Informationsmedien im Informationszentrum des BIZ, Betriebspraktika, Hochschulbesuchstage und auch Treffen mit Ehemaligen der eigenen Schule.
Der gemeinsam entwickelte Studienwahl-Fahrplan regelt nun Inhalt, Ziel, Form und Zeitpunkt der einzelnen Elemente. Flächendeckend angeboten werden für alle Jugendlichen neu eine Standortbestimmung bereits im Untergymnasium sowie die Möglichkeiten, Erfahrungen in der Arbeitswelt zu sammeln, einen Studienwahl Parcours im BIZ zu absolvieren und an Hochschulbesuchstagen teilzunehmen. Ergänzend können die BIZ-Veranstaltungen „Studium und Beruf konkret“, Anlässe mit Ehemaligen, Studienwahltage an der Zentralschweizer Bildungsmesse ZEBI sowie Informationsangebote und Beratungsgespräche am BIZ besucht werden.
Auch sollen künftig die angehenden Maturandinnen und Maturanden einen Newsletter des BIZ zu aktuellen Themen bezüglich Studienwahl erhalten.
Ziel ist es, dass die Jugendlichen ihre Berufs- und Studienwahl aktiv angehen und ihren Berufs- und Studienwahlentscheid in Eigenverantwortung treffen. Von den Eltern wird gewünscht, dass diese ihre Kinder in der Entscheidungsfindung aktiv unterstützen und in der besagten Thematik mit ihnen im Gespräch bleiben.
EDK-Empfehlungen werden umgesetzt
Im März 2012 initiierte die Plenarversammlung der Schweizerischen Konferenz der nationalen Erziehungsdirektoren (EDK) im Rahmen der Verbesserung der gymnasialen Maturität ein Teilprojekt zur Studien- und Laufbahnberatung. Die Beratung und Unterstützung von Gymnasiastinnen und Gymnasiasten bei der Studienwahl sollte verbessert werden.
Damit sollte ein Beitrag dazu geleistet werden, die Zahl der Studienabbrüche respektive der Studienfachwechsel an den Universitäten zu reduzieren. Daraus entstand ein Bericht mit Grundlagen zur Verbesserung der Studien- und Laufbahnberatung. Mit Beschluss vom 17. März 2016 empfiehlt die EDK den Kantonen, Rahmenvorgaben zur Entwicklung und Umsetzung von Konzepten zur Berufs-, Studien- und Laufbahnwahl an ihren Gymnasien zu erlassen.
Artikel von: Staatskanzlei Luzern
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