Kanton Bern: Verkehrsunfallstatistik 2023 - erneuter Anstieg der tödlichen Unfälle

Die Anzahl der von der Kantonspolizei Bern registrierten Verkehrsunfälle wie auch die Zahl der Todesopfer auf Berner Strassen sind im Jahr 2023 erneut angestiegen.

Von 28 Personen, die bei Unfällen ums Leben gekommen sind, waren 13 Fussgängerinnen und Fussgänger, Velo- oder E-Bike-Lenkende. Aus diesem Grund setzt die Kantonspolizei 2024 erneut auf den Schwerpunkt „Urbane Mobilität“.

Die Kantonspolizei Bern hat im Jahr 2023 insgesamt 5’505 Verkehrsunfälle rapportiert und verzeichnet damit gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme um 59 Fällen. Zugenommen haben sowohl die Anzahl Verkehrsunfälle mit Sachschaden (+22), als auch die Zahl der Unfälle, bei denen Personen zu Schaden gekommen sind (+37). Insgesamt wurden im Jahr 2023 bei 2’547 Unfällen auf Berner Strassen Personen verletzt. Bei den tödlichen Verkehrsunfällen haben, nach einer Zunahme im Vorjahr (+5 Verkehrstote), die Zahlen 2023 erneut zugenommen. 28 (+6) Personen verloren ihr Leben auf Berner Strassen, darunter ein Kind. Mit Blick auf die Unfallörtlichkeit lässt sich für das Jahr 2023 festhalten, dass sich innerorts (3’450; +74) und ausserorts (1’308; +58) mehr Unfälle ereignet haben. Bei den Autobahnen hingegen ist eine Abnahme der Unfälle (747; -73) zu verzeichnen.

Unfallursachen

Auch im Jahr 2023 haben Personen im Alter von über 64 Jahren mehr Unfälle verursacht, als jene der 18- bis 24-Jährigen. Der Trend der letzten Jahre setzt sich somit weiter fort. Den im Jahr 2023 insgesamt 1’054 (+50) registrierten Unfällen, welche von Seniorinnen und Senioren verursacht wurden, ging meist ein Missachten des Vortritts voraus. Die 871 (-17) Verkehrsunfälle, die junge Erwachsene verursacht haben, waren 2023 hauptsächlich auf mangelnde Fahrpraxis oder auf eine nicht angepasste Geschwindigkeit zurückzuführen.

Über alle registrierten Verkehrsunfälle gesehen, handelt es sich meist um Schleuder- oder Selbstunfälle (2’216), Auffahrunfälle (888) oder Einbiegeunfälle nach Vortrittswiderhandlungen (610). Dabei stieg auch die Zahl der Unfälle an, bei denen die Fahrfähigkeit beeinträchtigende Substanzen eine Rolle spielten. So ereigneten sich 491 (+17) Unfälle in welchen Alkohol- 91 (+9), Drogen- und in 71 (+26) Unfällen Medikamenteneinfluss ursächlich waren.

Langsamverkehr – Zunahme der tödlichen E-Bike-Unfälle

In der Kategorie des Langsamverkehrs wurden im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger Unfälle verzeichnet, jedoch gab es einen Anstieg bei den Verletzten mit E-Trottinetts und E-Rollern. Bei E-Trottinetts wurden im Jahr 2023 46 (+22) und bei E-Rollern 26 (+5) Verletzte registriert. Bei den Fahrrädern sind 5 (+1), bei den langsamen E-Bikes 2 (+1) und bei den schnellen E-Bikes 2 (+2) Personen ums Leben gekommen. Die Zahl der verletzten Fussgänger ist gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen (249; +9), jedoch wurden weniger Kinder verletzt (188; -11). Eine starke Zunahme von Verletzten (441; +60) und Getöteten (4; +2) gab es hingegen bei den Motorradlenkerinnen und Motorradlenkern.

Schwerpunkt „Urbane Mobilität“

Auch im Jahr 2023 wurden bei Unfällen viele Teilnehmenden des Langsamverkehrs verletzt. Insbesondere bei E-Bikes dürfte die Zunahme der Unfälle auch auf die zunehmende Verbreitung dieses Fortbewegungsmittels zurückzuführen sein. Deren Nutzung ist aufgrund der Geschwindigkeit und des geringen Schutzes für die Lenkenden nicht ungefährlich. Die Kantonspolizei Bern setzt mit dem Schwerpunkt „Urbane Mobilität“ deshalb ein besonderes Augenmerk auf die gemeinsame Nutzung des Verkehrsraumes in städtischen Gebieten. Die präventive Arbeit – die sowohl im Rahmen der täglichen Polizeiarbeit wie auch anlässlich von Messen und Ausstellungen zu tragen kommt – wird auch in diesem Jahr von repressiven Massnahmen, wie zum Beispiel gezielten und koordinierten Verkehrskontrollen, begleitet.

Ziel sämtlicher Aktionen ist es nicht zuletzt, das partnerschaftliche Miteinander und die Einhaltung der Gesetze auf der Strasse zu fördern, womit ein Beitrag zur allgemeinen Sicherheit im Strassenverkehr geleistet werden kann.

Mehr Informationen dazu hier.

 

Quelle: Kantonspolizei Bern
Titelbild: Symbolbild © Philipp Ochsner

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