Wie weiter mit der Gesundheit der Bienen?

Bienen sind fraglos mit die nützlichsten Insekten – für den Menschen und die Pflanzenwelt. Doch ihr Bestand ist bedroht – durch Krankheiten und auch als Folge von Pflanzenschutzmitteln. Aus diesem Grund ist vor zwei Jahren der Nationale Massnahmenplan für Gesundheit der Bienen in Gang gesetzt worden. Die damals verlangten Sofort-Massnahmen sind inzwischen weitgehend umgesetzt worden.

Der Bundesrat hat am 2. Dezember den entsprechenden Umsetzungsbericht mit Zustimmung zur Kenntnis genommen. Zudem laufen weiter verschiedene wissenschaftliche Projekte und Initiativen, um die Bienengesundheit nachhaltig zu verbessern und die Bestäubungsleistung zu sichern. Neue Erkenntnisse werden in der Weiterentwicklung der Agrar- und Umweltpolitik berücksichtigt.

Nationaler Massnahmenplan zur Bienengesundheit

Bienen sind für die Bestäubung einer Vielzahl von Kulturen und vieler Wildpflanzen unverzichtbar. Der Bundesrat hatte deshalb bereits am 21. Mai 2014 den Nationalen Massnahmenplan für Gesundheit der Bienen begrüsst. Einige Massnahmen sollten schnell umgesetzt, andere erst auf ihre Wirkung und Umsetzbarkeit geprüft werden. Der jetzt vorliegende Umsetzungsbericht fasst Daten zur aktuellen Situation der Honigbienen zusammen, evaluiert die Umsetzung der Sofortmassnahmen und beschreibt den Stand der Abklärungen für mögliche weitere Massnahmen.

Als Sofortmassnahmen zur Förderung der Bienen wurde der Blühstreifen als neue Biodiversitätsförderfläche in die Direktzahlungsverordnung aufgenommen. Um Risiken für Bienen durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln weiter zu reduzieren, werden in der Zulassung neu Risikominderungsmassnahmen zum Schutz der Bienen verfügt. Neben akuten werden auch chronische Effekte bei der Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln berücksichtigt. Neue Testverfahren sind unter Beteiligung des Zentrums für Bienenforschung international in Entwicklung.

Weitere Massnahmen werden abgeklärt

Dank des 2012 geschaffenen nationalen Bienengesundheitsdienstes (BGD) hat sich das Ausbildungsangebot für Imker merklich verbessert. Von einer verpflichtenden Ausbildung für Imker wird zum jetzigen Zeitpunkt abgesehen. In der Schweiz wie auch international stellt die Varroamilbe ein Hauptproblem für die Gesundheit der Honigbienen dar. Für den Entscheid über eine mögliche nationale Bekämpfung der Varroamilbe werden die Ergebnisse eines aktuellen BGD-Projekts abgewartet, in dem die Umsetzbarkeit der Varroabehandlung im Feld geprüft wird.

Um die Bestäubung auch zukünftig sicherzustellen, empfiehlt es sich, geeignete Lebensräume für Bestäuber im Agrar-, Siedlungsraum und Wald zu schaffen, denn ein Hauptproblem der Wildbienen ist die ungenügende Lebensraumqualität. Es hat sich gezeigt, dass der Blühstreifen eine geeignete Fläche ist, um Bestäuber in der Landwirtschaft zu fördern. Ein positiver Effekt auf den Ertrag konnte gezeigt werden.

Auch die Wildbienen im Blick

Nicht nur in Kulturlandschaften sondern auch in natürlichen Ökosystemen sind Bienen unentbehrlich. Sie bestäuben den grössten Teil der wildwachsenden Blütenpflanzen. Sie sichern die geschlechtliche Vermehrung der Wildpflanzen und tragen damit zu deren Erhaltung bei. Mit der Revision der Roten Liste der Wildbienen in der Schweiz wird ab 2021 eine aktuelle Zustandsbeschreibung vorliegen. Auf dieser Basis kann entschieden werden, ob es neben den derzeit laufenden Bestrebungen, Wildbienen zu fördern, weitere gezielte Naturschutzmassnahmen braucht.

 

Quelle: Der Bundesrat / Eidgenössisches Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung
Artikelbild: © Feng Lu – shutterstock.com

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