SBB Transportpolizei führt Bodycams ein

Ab September 2024 setzt die Transportpolizei der SBB schweizweit Bodycams ein.

Die Bodycams sollen bei Konflikten deeskalierend wirken und so zur Sicherheit von Reisenden und Mitarbeitenden im öffentlichen Verkehr beitragen.

Die Transportpolizei steht mit über 200 Polizistinnen und Polizisten schweizweit auf Arealen des öffentlichen Verkehrs und in Zügen im Einsatz. Darüber hinaus sorgt sie jährlich bei über 500 Grossveranstaltungen und Sportanlässen (Stand 2023) für Sicherheit und Ordnung im Bahnumfeld. Die Sicherheit der Reisenden und Mitarbeitenden hat dabei oberste Priorität.

Regelmässige Kundenzufriedenheitsumfragen zeigen, dass das Sicherheitsempfinden im Bahnumfeld höher ist als im übrigen öffentlichen Raum. Die generelle Sicherheitslage in den Zügen und Bahnhöfen ist gesamtschweizerisch stabil. Gesellschaftliche Entwicklungen machen jedoch nicht Halt vor den Bahnhöfen und Zügen.

Um die Sicherheit von Kundinnen und Kunden und Mitarbeitenden weiter zu erhöhen, führt die Transportpolizei ab September 2024 Bodycams für Polizistinnen und Polizisten ein. Jede Patrouille wird mit mindestens einer Bodycam ausgestattet. Insgesamt werden 100 Bodycams beschafft.

Einsatz von Bodycams

Der Einsatz dieser Technologie ist ein wichtiger Schritt zur Modernisierung der Ausrüstung der Polizistinnen und Polizisten im täglichen Präsenz- und Interventionsdienst. Bodycams dienen der Abschreckung von potenziellen Täterinnen und Tätern, der Deeskalation von Konflikten und, wenn nötig, der Aufzeichnung zur Beweissicherung. Die Bodycam zeichnet nicht durchgehend auf, sondern wird einsatzbezogen durch die Polizistinnen und Polizisten der Transportpolizei ausgelöst, was für das Gegenüber deutlich erkennbar ist. Die Polizistinnen und Polizisten kündigen die Aktivierung der Bodycam jeweils mündlich an, sofern es die Situation erlaubt. Bei Aktivierung blinken die drei Front-LED rot und ein Signalton ertönt. Auch die zu kontrollierende Person kann die Aktivierung der Bodycam verlangen.

Datensicherung und Datenschutz

Die aufgezeichneten Videodaten werden auf Servern der SBB in der Schweiz gesichert. Zugriff auf diese Aufnahmen haben ausschliesslich spezialisierte Fachkräfte der Transportpolizei zu Beweiszwecken. Eine manuelle Bearbeitung oder Löschung der Aufnahmen ist nicht möglich. Nach 100 Tagen werden die Daten automatisch gelöscht, sofern keine Editionsverfügung der Untersuchungsbehörde zur Herausgabe der Daten vorliegt. Jede Löschung wird dokumentiert.

Sicherheit bei der SBB

Viele SBB Mitarbeitende sind täglich im direkten Kundenkontakt. Die meisten Begegnungen sind positiv. Die SBB stellt jedoch fest, dass verbale Aggressionen und einzelne Vorfälle gegen die Mitarbeitenden sowie gegen die Reisenden gröber geworden sind. Solche gesellschaftlichen Entwicklungen machen auch der SBB Sorgen, denn jede Aggression ist eine zu viel. Die SBB bringt jede Tätlichkeit gegenüber ihren Mitarbeitenden konsequent zur Anzeige, denn es handelt sich dabei um ein Offizialdelikt.

Neben der Einführung von Bodycams, hat die SBB in diesem Jahr zusätzliche Sicherheitsmassnahmen ergriffen: Darunter verstärkte Präsenz der Transportpolizei und Transsicura auf Zügen, ergänzend zur bereits bestehenden Zweierbegleitung von Kundenbegleiterinnen und Kundenbegleiter bei gewissen Zügen zu kritischen Zeiten. Zudem gibt es vertiefte Schulungen im Bereich Deeskalation für Mitarbeitende. Weitere Präventionsmassnahmen sind in Prüfung.

Wer sich im Zug oder Bahnhof unwohl fühlt oder eine Beobachtung macht, kontaktiert die Transportpolizei unter der Nummer 0800 117 117.

 

Quelle: SBB
Titelbild: Symbolbild © Marlon Trottmann – shutterstock.com

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