Westliches Mittelmeer hat ein Plastikmüll-Problem
Weltweit nimmt die Verschmutzung der Meere stark zu. Ein Problem dabei ist Plastikmüll. Das gilt auch für das westliche Mittelmeer, das durch die zahlreichen dichtbesiedelten Küsten stark belastet wird.
Forscher des zum Nationalen Forschungsrat CNR gehörenden Istituto di Scienze Marine in Italien haben ermittelt, dass Polyäthylen und Polypropylen den dort im Wasser treibenden Kunststoffmüll dominieren. Projektleiter Stefano Aliani zufolge kommen aber auch schwerere Kunststofffragmente aus Poliammiden, Lacken und dem biologisch abbaubaren Polycaprolacton vor.
Über Meeresbewohner in die Nahrungskette
Es ist wichtig, die Zusammensetzung des Kunststoffmülls zu kennen, um dringend notwendige Programme zur Eindämmung der Plastikflut erarbeiten zu können. Expertenschätzungen zufolge landen jährlich zwölf Mio. Tonnen Kunststoffabfälle in den Weltmeeren. Als kaum wahrnehmbare Mikropartikel von den Meeresbewohnern mit Plankton verwechselt, landen sie oft als Giftstoffe in der menschlichen Nahrungskette.
„Die Verteilung des Plastikmülls ist sehr ungleichmässig“, erläutert Aliani. Am stärksten sei die Konzentration entlang dicht besiedelter Küsten, Flussmündungen und Handelshäfen. Die Schätzungen zum Durchschnittsaufkommen im gesamten Mittelmeergebiet belaufen sich auf 1.25 Mio. Fragmente pro Quadratkilometer.
In Italien ist die Präsenz von Mikroplastik zwischen der Toskana und Korsika mit zehn Kilogramm pro Quadratkilometer am stärksten. An den Westküsten von Sardinien und Sizilien haben die Messungen einen Mittelwert von zwei Kilogramm pro Quadratkilometer ergeben.
Quelle: pressetext.redaktion
Artikelbild: © Rich Carey – shutterstock.com (Symbolbild)