Brexit: Schwaches Pfund macht CEOs reich

Britische Geschäftsführer dürfen sich trotz des nun auch im Parlament beschlossen Brexits zum Teil über dicke Gehaltszettel freuen: Denn bei vielen von ihnen berechnen sich die Einkünfte auch über das Wohlergehen der Aktien des Unternehmens.

Laut „Bloomberg“ profitieren davon etwa Firmen wie die Bergbaugesellschaft Rio Tinto oder das Maschinenbauunternehmen Smiths Group, die den Grossteil ihres Geschäftes in Übersee machen.

Boss-Gehälter steigen weiter

Wenn die Einnahmen im Ausland in das geschwächte britische Pfund umgerechnet werden, entstehen so lukrative Gewinne. Der Absturz der Währung macht die britischen Aktien ausserdem für Investoren noch interessanter. Im Durchschnitt verdienen Geschäftsführer sowieso schon 128 Mal so viel wie normale Angestellte, wie eine Studie der Regierung im November gezeigt hat. Somit haben sich die Gehälter der Bosse in den vergangenen 18 Jahren vervierfacht.

Das potenzielle Plus auf dem Gehaltszettel unterstreicht „die Tatsache, dass wenn der Aktienpreis als Anhaltspunkt verwendet wird, was eine Einzelperson bezahlt bekommen soll, eine Willkür in ein System gebracht wird, das eigentlich gute Leistungen finanziell honorieren sollte“, meint Stefan Stern, Direktor des High Pay Centre.

Nicht alle zahlen Gewinne aus

Es könnte aber auch passieren, dass viele Brexit-Neureiche ihre Gewinne nicht einstreichen dürfen: Imperial Brands, der Hersteller der Zigarettenmarke Davidoff, hat die Pläne für eine Gehaltserhöhung des Geschäftsführers im Wert von drei Mio. Pfund (rund 3,5 Mio. Euro) wieder verworfen. Und die Thomas Cook Group zog den Zorn eines Investors auf sich, weil Gewinne durch den Währungsverfall als Bonus an den Chef weitergegeben werden sollten.

 

Quelle: pressetext.com
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