Kroate aus Lausanne VD kämpft für Schlächter-Brigade im Irak
Ein junger Mann, der sich in der Romandie als Koranverteiler betätigte, ist 2015 in den Dschihad gezogen. Nun will der Kämpfer einer IS-Schlächter-Brigade im Irak offenbar zurück in die Schweiz.
Ajdin B., ein junger Mann mit bosnischen Wurzeln, brach im August 2015 von Lausanne in den Nahen Osten auf, um für die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu kämpfen. Er nahm dabei auch seine Frau mit, eine Schweizerin aus Lausanne. Auch sie stammt wie ihr Mann ursprünglich aus dem Balkan. Dies ergaben Recherchen von Tagesanzeiger.ch/Newsnet und der SRF-Sendung „10 vor 10“.
Ajdin B. war in der Westschweiz als Koranverteiler aktiv. Seine Eltern meldeten ihn vermisst und er kam auf die Liste der mutmasslichen Dschihad-Reisenden. Die Öffentlichkeit erfuhr von dem Fall nichts. Vor wenigen Wochen nun stiess die irakische Armee in Mosul auf Dokumente über den Lausanner Dschihadisten.
Schweizer Behörden halten Ajdin B. für gefährlich
Laut den Dokumenten gehört der Kroate B. der berüchtigten Brigade Tarik Ibn Ziad im Irak an. Die Einheit besteht aus rund 300 Kämpfern mehrheitlich europäischer und tschetschenischer Herkunft. Sie ist für brutale Hinrichtungen und Selbstmordattentate bekannt. Ob sie auch in Anschläge in Europa verwickelt ist, ist unklar.
Wie auf dem Dokument ausgeführt ist, will Ajdin B. nicht mehr kämpfen – möglicherweise wegen gesundheitlicher Probleme.
Es gibt Hinweise, dass der IS den Lausanner zurück in die Schweiz schicken wollte. Die Schweizer Behörden halten Ajdin B. für gefährlich. Daher haben sie ihn kurz nach dem Auftauchen des IS-Dokuments international zur Fahndung ausgeschrieben.
Quelle: Übernommen von „Tages-Anzeiger“ und „20 Minuten“ – bearbeitet von belmedia-Redaktion
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