Biel BE: Frau jagte Wohnung in die Luft – sie muss jetzt in Therapie
In Biel fand ein Prozess um eine Frau statt, die in Selbstmordabsicht in ihrer Wohnung Gas entzündete und ein Mehrfamilienhaus schwer beschädigte. Das Gericht ordnete für die Frau eine ambulante Therapie an.
Das Regionalgericht Berner Jura-Seeland stellte am Dienstag zwar fest, dass der Straftatbestand des Verursachens einer Explosion erfüllt sei. Doch zum Zeitpunkt der Tat sei die Frau nicht schuldfähig gewesen. Sie wird nun eine bereits freiwillig begonnene Therapie fortsetzen.
Das Gericht stützte sich auf ein psychiatrisches Gutachten, laut dem die Frau zum Zeitpunkt der Tat im August 2014 an einer postschizophrenen Depression deutlicher Ausprägung litt. Daher sei etwa ihre Steuerungsfähigkeit sehr stark beeinträchtigt gewesen, so der Gerichtspräsident bei der Urteilseröffnung.
Die Frau gab vor Gericht an, sie habe schon vor ihrer Tat Suizidgedanken gehabt. Als sie wegen einer fehlerhaften Sozialhilfezahlung plötzlich ohne Geld dagestanden sei, sei sie in eine existenzielle Angst geraten. Da sie nicht an Schlafmittel gekommen sei, habe sie eine Gasflasche geöffnet und das Gas entzündet.
Die Frau überlebte die von ihr verursachte Explosion schwer verletzt mit Brandwunden an Händen und Füssen. Sie trug aber keine wesentlichen Beeinträchtigungen davon.
Mit ihrer Tat gefährdete die Frau die Bewohner der anderen drei Wohnungen im Bieler Haus: Die Explosion brachte eine Fassade grösstenteils zum Einsturz. Das Haus konnte mehrere Monate lang nicht bewohnt werden.
Mittels der Therapie soll die Frau davor bewahrt werden, nochmals sich selbst und andere zu gefährden.
Quelle: Übernommen von BLICK und bearbeitet von belmedia-Redaktion
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