Mosnang SG: Zwei Insassen für Sex im Knast bestraft
Zwei Insassen wurden im Gefängnis Bitzi in Mosnang SG beim Sex erwischt. Sie werden nun bestraft. Denn: Sexuelle Kontakte sind im Toggenburger Massnahmenzentrum verboten. Für den Sex kassierten beide eine Ausgangssperre.
Doch warum ist Sex im Gefängnis überhaupt verboten? Unter anderem, weil er nicht immer auf gegenseitigem Wunsch basiert, wie Joe Keel, Leiter des St. Galler Amtes für Justizvollzug, gegenüber „SRF“ erläuterte. „Wir haben im Vollzug die Pflicht, dafür zu sorgen, dass diese Menschen nicht unter die Räder kommen. Das kann in einer sexuellen Beziehung sehr wohl sein.“
Doch auch ein einvernehmlicher sexueller Kontakt wird unterbunden. Denn: „Das erschwert das Zusammenleben in der Gruppe massiv und stört die Sicherheit und Ordnung in der Vollzugseinrichtung.“ Ausserdem könne es auch vorkommen, dass Geld im Spiel sei.
Und wie sieht es aus mit dem Menschenrecht auf sexuelle Selbstbestimmung? Auch dieses kann am Verbot nicht rütteln, so Keel. „Ein Vollzug ist mit Einschränkungen verbunden, und das gilt auch für das Ausleben der Sexualität. Hinzu kommt unser Auftrag des Sanktionenvollzugs, also Rückfälle oder neue Straftaten zu verhindern. Und just bei Sexualdelinquenten müssen wir besonders genau hinschauen.“
Gleichzeitig ist derzeit ein Familienzimmer im Massnahmenzentrum geplant: Es ist dafür gedacht, dass Insassen des geschlossenen Vollzugs dort ihre „familiäre Beziehungen stärken“ können.
Quelle: Übernommen von BLICK und bearbeitet von belmedia-Redaktion
Artikelbild: Symbolbild © Sakarin Sawasdinaka – shutterstock.com