Olten SO: Sechsfacher Kinderschänder bleibt auf freiem Fuss

Die Verhandlung über die nachträgliche Verwahrung eines schweizweit bekannten Pädokriminellen wurde abgesetzt. William W. befindet sich seit letztem Jahr auf freiem Fuss.

Der sechsfache Kinderschänder William W. kam im vergangenen Herbst nach einem Behördenfehler wieder frei – weil er untherapierbar ist. Nun wurde auch die lange in Aussicht gestellte Verhandlung über eine nachträgliche Verwahrung abgesetzt, wie die „SonntagsZeitung“ schreibt.

Der Gerichtstermin hätte eigentlich in dieser Woche stattfinden sollen. Die Staatsanwaltschaft hat jedoch beantragt, das Verfahren ein Jahr lang einzustellen. Begründung: William W. sei kein „Kernpädophiler“, der nach seiner Haftentlassung sofort wieder rückfällig werde.

Sein heute 19-jähriges Opfer Selina zeigt sich gegenüber der Zeitung schockiert: „Offenbar muss zuerst erneut etwas passieren, bevor die Justiz handelt. Dabei wissen die Behörden genau, wie gefährlich William W. ist. Was braucht es denn noch, bis man einen Täter verwahrt?“

Bereits einschlägig vorbestraft

Im Jahr 2006 hatte William W. die damals Achtjährige in Starrkirch SO brutal missbraucht. Der Fall hatte schweizweit für Schlagzeilen gesorgt. Anschliessend wurde der Triebtäter wegen versuchter Vergewaltigung, sexueller Handlungen mit einem Kind und sexueller Nötigung zu fünf Jahren Freiheitsentzug und zu einer Therapie verurteilt. Bevor er das Mädchen missbrauchte, hatte er sich bereits an fünf anderen Kindern vergangen.

Doch trotz hoher Rückfallgefahr kam William W. im September 2016 dann wieder frei. Er sei untherapierbar, hiess es.

Gemäss dem Gutachtern hatte der Pädophile im Gefängnis jegliche Therapie verweigert, auch mit 239 Einzelsitzungen sei man „keinen Zentimeter“ weitergekommen. Die Wahrscheinlichkeit für erneute Sexualverbrechen wurde als „mittelgradig bis hoch“ eingestuft.

Aufgrund der Rückfallgefahr lebt William W. zurzeit in einem Wohnheim und trägt eine Fussfessel.

 

Übernommen von 20 Minuten und bearbeitet von belmedia Redaktion
Artikelbild: Symbolbild © eranicle – shutterstock.com

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