Internetmusikdienst Spotify startet in der Schweiz
von Agentur belmedia
Der beliebte Musikstreaming-Anbieter Spotify geht ab heute Mittwoch in der Schweiz an den Start. Seit 2008 präsentiert sich der schwedische Pionier in Sachen Musik-Streaming als komfortable und legale Alternative zur Musikpiraterie. Mit lizenzierter Musik im Netz konnte das Unternehmen bereits beträchtliche Einnahmen erzielen.
Die Nutzer erwartet eine riesige Musik-Bibliothek. Laut Angaben des Unternehmen stehen rund 15 Millionen Songs zur Verfügung. Spotify hat mit allen grossen Labels sowie auch mit vielen Independent-Labels Verträge abgeschlossen. Ständig kommen neue Labels hinzu.
Musik kostenlos streamen
Um auf das Angebot zugreifen zu können, wird ein Facebook-Konto vorausgesetzt – das soziale Netzwerk und der Internetmusikdienst arbeiten eng zusammen. Nutzer haben die Wahl zwischen zwei Modellen: Beim Gratisaccount Spotify Free müssen Werbeeinblendungen in Kauf genommen werden. Sechs Monate lang kann unbegrenzt kostenlos Musik gehört werden, danach maximal zehn Stunden im Monat, dabei ein Lied maximal fünf Mal. Ausserdem kann man Playlists mit seiner Lieblingsmusik erstellen und diese mit Freunden teilen. Auch als Gratis-Nutzer können einige Musik-Dateien mit einem Handy oder iPod synchronisiert werden.
Wer Werbung vermeiden und unbeschränkten Zugang zur Musik haben will, muss ein kostenpflichtiges Abo abschliessen. Beim Unlimited Account müssen 6,45 Franken im Monat gezahlt werden. Der Premium Account kostet 12,95 Franken/Monat und bietet noch höhere Klangqualität sowie die Möglichkeit, die Musik auch im Offline-Modus (ohne Internetverbindung) abzuspielen.
Spotify erobert Märkte in Europa und den USA
Ein Markthindernis für Musikstreaming-Anbieter wie Spotify in der Schweiz ist die Tatsache, dass der Download für private Zwecke hierzulande bisher als legal gilt. Piraten kommen somit überall im Netz leicht und legal an ihre Musik. Spotify muss nun die Schweizer Nutzer mit Vorteilen locken wie riesiges Musik-Angebot, übersichtliches Design und bequeme Nutzbarkeit.
Insgesamt 100 Millionen Euro an Lizenzgebühren flossen laut Angaben des Unternehmens seit dem Start an die Rechteinhaber. 10 Millionen registrierte Mitglieder in Europa und USA hat der Dienst derzeit weltweit – ein Fünftel davon sind zahlende Abonennten, so Spotify. Neben dem Ursprungsland Schweden ist der Dienst ausserdem nutzbar in den USA, Grossbritannien, Spanien, Frankreich, Finnland, den Niederlanden, Norwegen, Dänemark, Österreich (seit Dienstag) und Belgien (ab heute). In Deutschland konnte Spotify noch nicht starten, da die von der GEMA gverlangten Gebühren zu hoch seien. In welchem Land man sich in sein Konto einloggt, überprüft Spotify mittels Geotargeting.
Als Alternative zu Spotify ist der deutsche Streaming-Anbieter Simfy zu nennen. Konkurrenz bekommt der schwedische Anbieter auch durch Apples Musikdienst iTunes Match, der am Montag in den USA startete (in der Schweiz noch nicht verfügbar).
Titelbild: Spotify / Wikimedia / Public Domain