Künstler integriert gigantisches Foto an belgischer Nordseeküste
von Samuel Nies
Eine Art Landschaftskunst, bei der Fotografien im Grossformat in die Umgebung integriert werden, ist das Markenzeichen des belgischen Künstlers Wim Tellier.
Mit seinem neuen Kunstprojekt „TIME “ erweitert Wim Tellier sein Repertoire.
Am Strand von Knokke-Heist, Belgien, integrierte er ein 3000 m2 grosses, kreisförmiges Foto. Dabei handelt es sich um ein Bild in Doppelablichtung, dessen Fokus auf einer 1000-mal vergrösserten wehrlosen Krabbe liegt. Im Hintergrund sieht man einzigartige Landschaften aus der Fischperspektive, für die Wim Tellier um die ganze Welt gereist ist. Diese Bilder sollen dem Betrachter einen offenen Blick auf die Welt geben.
Graphik und Logistik des Projekts sind bahnbrechend und revolutionär. Die Fotos sind mehr als 400 Gigabytes gross. Angesichts der gigantischen Auflösung, druckte Canon das Foto auf 56 Einzelfotos, die später nahtlos zusammengefügt wurden. Das Gesamtfoto wiegt 1800 kg.
Das „TIME „- Foto kann zwei Wochen lang vor dem Casino auf dem Strand von Knokke-Heist, Belgien, betrachtet werden. Zur Verdeutlichung der Dimensionen der Vergrösserung dienen fünf 4 m hohe Würfel. Besucher können das Foto betreten und die Bilder in der Fischperspektive aus der Nähe betrachten. Ohne es zu ahnen, werden sie durch den Sand unter ihren Schuhen zur teilweisen Zerstörung des Kunstwerks beitragen.
Es gibt wohl kaum eine Illustration, die den „ökologischen Fussabdruck“ des Menschen besser verdeutlicht. Nach der Ausstellung wird das konzeptionell geschädigte Bild in 12 Stücke geteilt. Daraufhin wird Tellier die Stücke persönlich an 12 ausgewählten Orten auf der ganzen Welt aufstellen. Jeder Ort wird dann seine eigene, einzigartige Geschichte über den Einfluss des Menschen auf den Planeten erzählen.
Weitere Informationen: wimtellier.be
Artikel von: Wim Tellier
Artikelbild: © Wim Tellier