Dutzende Betrugsversuche mittels Spoofing in der Zentralschweiz

Betrügerinnen und Betrüger geben sich als Polizistin oder Polizist aus und manipulieren mittels Spoofing die Polizeinotrufnummer 117 oder andere vertrauenswürdige Telefonnummern.

Die Kriminellen wollen Vertrauen und Seriosität vortäuschen, um Bürgerinnen und Bürger zur Herausgabe von hohen Geldbeträgen zu bewegen. Die Polizei warnt vor dieser Betrugsmasche!

In den vergangenen Tagen waren Telefonbetrüger in der Zentralschweiz wieder sehr aktiv. Die Polizei erhielt mehrere Dutzend Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern, die die Betrugsmasche rechtzeitig erkannt haben. Die Betrüger geben sich als Polizistinnen oder Polizisten aus und lassen sich immer neue Geschichten einfallen, um von ihren Opfern hohe Geldsummen, Kontoinformationen oder Passwörter zu erhalten. Im Kanton Zug konnte vergangene Woche eine Geldübergabe in letzter Minute verhindert werden (vgl. Medienmitteilung Nr. 129 / 2018 der Zuger Polizei). In diesem wie auch in anderen Fällen war die Anruferin eine Hochdeutsch sprechende Frau. Die Täter missbrauchen nicht selten seriöse und vertrauenswürdige Telefonnummern von Behörden und Firmen. Bei dieser Betrugsmasche handelt es sich um «Spoofing». Dieser Begriff kommt aus dem Englischen (to spoof) und bedeutet so viel wie «vortäuschen». Eine Originalrufnummer kann inzwischen so manipuliert werden, dass auf dem Telefondisplay eine komplett andere Rufnummer angezeigt wird, zum Beispiel die Polizei-Notrufnummer 117. Die (gefälschte) vertrauenswürdige Identität sorgt dafür, dass die Opfer kein Misstrauen hegen.

Wie kann ich mich schützen?

· Seien Sie misstrauisch, wenn ein(e) hochdeutsch sprechende(r) Polizist/in Sie auffordert, grössere Geldsummen abzuheben und einem Fremden zu übergeben oder irgendwo zu deponieren. Die Polizei verlangt nie grössere Bargeldsummen; erst recht nicht telefonisch. Polizisten in der Zentralschweiz sprechen Schweizerdeutsch – nicht Hochdeutsch!

· Werden Sie misstrauisch, wenn ein Anrufer Sie zu Zahlungen auffordert oder wenn Sie heikle Daten wie Kontoinformationen oder Passwörter herausgeben sollen. Auch wenn der Anrufer sagt, er brauche diese Informationen zum Abgleich oder zu Ihrer Identifikation.

· Falls die «117» auf Ihrem Display erscheint, nehmen Sie den Anruf nicht entgegen und informieren Sie die Polizei in Ihrem Kanton. Die Polizei ruft Sie nie über die Notrufnummer an.

· Bitten Sie bei Unsicherheit darum, dass Sie zurückrufen können. Wählen Sie dann aber nicht die Rückruftaste auf Ihrem Handy, sondern rufen Sie die offizielle Nummer an, die Sie zum Beispiel auf einer Rechnung oder im Internet finden. Fragen Sie dort nach, ob man sie tatsächlich erreichen wollte.

· Telefonbetrüger suchen ihre Opfer im öffentlichen Telefonbuch aus. Sie suchen gezielt nach Personen mit einem traditionellen Vornamen, da dieser einen Hinweis auf das Alter liefern könnte. Schützen Sie sich, indem Sie nur den ersten Buchstaben Ihres Vornamens vermerken. Ändern Sie Ihren Telefonbucheintrag direkt online.

· Nehmen Sie Warnhinweise von Bankangestellten ernst und erlauben Sie diesen bei geringsten Zweifeln, die Polizei zu verständigen.

Mehr Infos zum Thema Spoofing finden Sie bei Schweizerischen Kriminalprävention unter www.skppsc.ch/Spoofing.

Weitere Auskünfte erhalten Sie bei den Medienstellen der Zentralschweizer Polizeikorps und auf deren Internetseiten.

Luzerner Polizei

041 248 80 11

Kapo Schwyz

041 819 28 19

Kapo Nidwalden

041 618 44 66

Kapo Uri

041 875 28 28

Kapo Obwalden

041 666 65 00

Zuger Polizei

041 728 41 25

 

Quelle: Luzerner Polizei
Bildquelle: P.Ochsner

Für Nidwalden
[/agc_container

Publireportagen

MEHR LESEN