Frau überweist Facebookbekanntschaft einige zigtausend Euro

Gestern erschien eine 59-jährige Frau aus dem Kreis Viersen und erstattete Strafanzeige gegen einen unbekannten Mann.

Sie wurde Opfer der sogenannten Romance- oder Love-Scamming-Masche, auf die immer wieder Menschen hereinfallen.

Die Frau hatte den mutmasslichen Betrüger im Februar 2018 über Facebook kennengelernt. Über die Monate hinweg gab es regen virtuellen Kontakt, in dessen Verlauf es dem angeblichen US-Amerikaner gelang, seine Facebookbekanntschaft zu mehreren Geldüberweisungen via „Money-Gram“ zu überreden. Insgesamt überwies die Frau dem Betrüger einige zigtausend Euro. Als er sie nunmehr für angebliche Zollgebühren um eine Überweisung in Höhe von 145.000 Euro bat, schöpfte die Frau Verdacht und wandte sich hilfesuchend an den Zoll, um die Richtigkeit der horrenden Zollgebühren zu hinterfragen. Den Rat der Zollbeamten, Strafanzeige zu erstatten, befolgte die Frau.

Äusserste Vorsicht ist bereits geboten, wenn jemand zum Beispiel auf Freundschaftsanfragen unbekannter Menschen erhält. Die Männer geben sich ihren auserwählten Fb-Freundinnen gegenüber typischerweise als Akademiker oder US-Soldaten aus, ihre Kolleginnen ködern ihre männlichen Opfer als Ärztinnen, Lehrerinnen oder Geschäftsfrauen. Die äusserst attraktiven Portraits (die allesamt gestohlen sind) verleiten viele Menschen, die Freundschaftsanfragen zu akzeptieren. In der Folge entwickelt sich von den meist in Westafrika sitzenden Betrügern ein romantischer Mailverkehr -meist in sehr gutem Englisch-, der Vertrauenswürdigkeit und Verliebtheit der neuen FB-Freunde vorgaukelt und die Opfer damit in die Falle lockt.

Daher: Am besten dubiose Freundschaftsanfragen sofort löschen! Niemals sollten Sie aber Geld an Fremde überweisen, denn das ist unwiederbringlich verloren und Ihre grosse virtuelle Liebe wird es nicht dafür nutzen, Flugtickets zu kaufen, um Sie besuchen zu kommen.

 

Quelle: Kreispolizeibehörde Viersen
Artikelbild: Symbolbild (© katalinks – shutterstock.com)

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