Mindestens 31 Kinder wurden sexuell missbraucht - Vorwürfe gegen Jugendleiter
Der Leiter des Jugendamtes Hameln-Pyrmont soll im Missbrauchsfall von Lügde nachträglich Akten geändert haben. Das teilte Landrat Tjark Bartels am Dienstag (19.02.2019) auf einer Pressekonferenz mit.
Der Jugendamts-Leiter soll einen fehlenden Vermerk in der Pflegekind-Akte des Hauptverdächtigen nachträglich erzeugt, zurückdatiert und in eine Akte einsortiert haben.
Acht Wochen lang keinen Jugendamtsbesuch auf Campingplatz
Zwischen dem Hauptverdächtigen und dem Mitarbeiter eines Betreuungsdienstes hatte es offenbar Ärger gegeben, weshalb der Mitarbeiter die Arbeit kündigte. Der Kreis musste dann einen neuen Betreuungsdienst suchen. Mit der Folge, dass der Pflegevater vom Jugendamt acht Wochen lang nicht auf dem Campingplatz besucht wurde. Weil das „wohl blöd“ ausgesehen hätte, habe der Leiter des Jugendamtes die Akte „geglättet“, so Bartels.
Opfer waren zwischen vier und 13 Jahre alt
Bei dem tausendfachen sexuellen Missbrauch von Kindern in Lügde im Kreis Lippe gehen Polizei und Staatsanwaltschaft mittlerweile von 31 Opfern aus. Die meisten Opfer waren zur Tatzeit zwischen vier und 13 Jahre alt.
Ermittelt wird gegen sechs Personen, drei von ihnen sind dringend tatverdächtig.
Quelle: wdr.de
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